Nummer Eins flüchtig
Großfahndung nach oberstem Mafiaboss auf Sizilien
Rund 150 Spezialeinsatzkräfte der italienischen Polizei suchen im Rahmen einer Großfahndung auf Sizilien nach dem flüchtigen Mafia-Boss Matteo Messina Denaro (59). Dafür wurden seit der Nacht auf Freitag Dutzende Häuser auf der Insel durchsucht, die Unterstützern oder engen Vertrauten des Mafioso gehören sollen, wie italienische Medien berichteten.
Mithilfe von Hubschraubern durchkämmten die Einsatzkräfte die Gegend zwischen Trapani, Palermo und Agrigent, dabei wurden auch mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt, berichtete die Polizei. Ins Visier gerieten Mafiosi, die verdächtigt werden, die Flucht Denaros zu unterstützen.
1993 untergetaucht
Der italienische Fernsehsender RAI sendete am Donnerstagabend eine Videoaufnahme aus dem Jahr 2009 aus einer Überwachungskamera, auf der das Gesicht des Bosses klar zu sehen ist. Es handelt sich um die einzigen Bilder des Paten, der 1993 untergetaucht war.
Denaro gilt als mächtigster Mann des organisierten Verbrechens auf Sizilien, auch wenn unklar ist, ob er die gesamte Cosa Nostra kontrolliert. Er gilt auch als Nachfolger des 2017 im Alter von 87 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis gestorbenen Mafia-Paten Salvatore „Toto“ Riina.
900 Gangmitglieder
Auf dem Höhepunkt seiner Mafia-Karriere hatte Denaro den Ruf eines Frauenhelden, der seine rund 900 Gangmitglieder fest im Griff hatte. Berichten zufolge soll er einmal damit angegeben haben, mit seinen Opfern einen ganzen Friedhof füllen zu können.
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