Drama am Ossiacher See

Kriegsrelikt explodierte in Händen des Urlaubers

Kärnten
02.10.2021 05:26
Ein Kriegsrelikt ist Freitagvormittag in den Händen eines 59-jährigen Urlaubers aus Deutschland am Ufer des Ossiacher Sees in Steindorf explodiert. Der Hobbytaucher wurde dabei tödlich verletzt – für ihn kam jede Hilfe zu spät. Am Tag zuvor hatte der Deutsche das Relikt im Uferbereich aus dem See geborgen.

Der 59-Jährige hatte das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg – vermutlich eine Granate – mit einem Freund am Donnerstag aus dem Ossiacher See in der Gemeinde Steindorf geborgen. „Freitagvormittag hantierte der Urlauber am Ufer im Bereich seiner Unterkunft mit dem Relikt“, erklärt Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. Gegen 11 Uhr passierte dann das schreckliche Unglück: Die Granate explodierte plötzlich in den Händen des Deutschen. Der Taucher erlitt dabei tödliche Verletzungen.

Bereich großräumig abgesichert
Sofort wurden das Landeskriminalamt, die Tatortgruppe, Brandermittler, die Seepolizei und der Verfassungsschutz des Landeskriminalamtes alarmiert. Der Unglücksort wurde großräumig abgesichert.

Relikt komplett zerbröselt
Am Nachmittag suchten Experten des Entminungsdienstes den gesamten Uferbereich nach Einzelteilen der detonierten Waffe ab und versuchten herauszufinden, um welches Objekt es sich hierbei genau handeln könnte. „Alles, was wir wissen, ist, dass es sich um ein sprengfähiges Kriegsrelikt handelt, es kann aber nicht genau definiert werden, weil bei der heftigen Detonation alles zerbröselt ist“, erzählen die Ermittler.

Polizei vermutet weitere Kriegsrelikte in Seen
Laut Polizei würden sich in den Kärntner Seen noch viele Objekte aus der Weltkriegszeit befinden. Deshalb gehen Ermittler davon aus, dass in diesem Bereich am Ossiacher See noch einiges zu finden sein könnte.

(Bild: Sobe Hermann)

„Kriegsrelikte sollen nicht angefasst werden!“
Kriegsrelikte im Wasser sollten laut Polizei möglichst nicht angefasst werden. „Werden jedoch welche geborgen, ist das sofort bei der Polizei zu melden – damit genau solche tragischen Vorfälle vermieden werden können!“, mahnt Dullnigg und fügt hinzu: „Wenn generell Kriegsmaterialien gefunden werden, ist Abstand zu halten. Nicht anfassen oder wegtragen!“ Weitere Ermittlungen laufen.

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