USA „sehr besorgt“
China provoziert neuerlich Taiwans Luftabwehr
Chinesische Militärflugzeuge haben am Sonntag erneut die taiwanische Luftabwehr provoziert. Nachdem bereits in den zwei Tagen zuvor eine Rekordzahl chinesischer Militärjets in Taiwans Identifikationszone für die Luftverteidigung eingedrungen war, teilte das Verteidigungsministerium in Taipeh mit, dass am Sonntag tagsüber erneut 16 chinesische Flugzeuge die Luftverteidigung auf die Probe gestellt hätten.
Am Samstag waren es insgesamt 39 - so viele wie nie zuvor an einem Tag. Am Freitag, dem chinesischen Nationalfeiertag, wurden 38 gezählt. Mit den Aktionen verstärkt Peking den Druck auf die USA und die Regierung in Taipeh, die unter Präsidentin Tai Ing-wen auf Distanz zu Peking geht. Das Vorgehen stieß in Taipeh und Washington auf Kritik.
USA „sehr besorgt“
Die USA äußerten sich am Sonntag „sehr besorgt“. Das Eindringen chinesischer Militärflugzeuge in die Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) Taiwans sei „destabilisierend, riskiert Fehlkalkulationen und untergräbt Frieden und Stabilität in der Region“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, in einer Stellungnahme in Washington.
China will Wiedervereinigung
Er sprach von „provokanten militärischen Aktivitäten“ und forderte Peking auf, den militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Taiwan einzustellen. Die USA stehen nach seinen Worten voll hinter Taiwan. „Wir haben ein andauerndes Interesse an Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße.“ Die USA würden Taiwan weiter unterstützen, ausreichende Fähigkeiten zur Selbstverteidigung zu wahren. „Die Verpflichtung der USA gegenüber Taiwan ist felsenfest.“
Die kommunistische Führung Chinas sieht das heute demokratische Taiwan, das sich anno 1949 vom Festland abspaltete, als „untrennbaren“ Teil der Volksrepublik an, obwohl es nie dazu gehört hat. Es droht mit einer gewaltsamen Eroberung, um eine „Wiedervereinigung“ zu erreichen. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet und liefern Waffen an die Inselrepublik. Unter den Militärflugzeugen waren am Sonntag wieder Kampfjets vom Typ J-16 und Su-30 sowie Frühwarnflugzeuge und Transportmaschinen.
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