500-Euro-Bonus offen

Corona-Helden warten immer noch aufs Geld

Wien
04.10.2021 06:00
Es ist eine Verhöhnung für Tausende hart arbeitende Wiener in Spitälern und Pflegeeinrichtungen. Im Frühjahr hat die Regierung den „Corona-Helden“ vollmundig einen Bonus versprochen. Zuerst war von 1000 Euro die Rede, dann von 500. Bisher hat niemand einen Cent gesehen. Grund: Bund und Stadt sind sich nicht einig.

Die Stimmung auf den Corona-Stationen hat sich total gedreht. Bis Anfang des Jahres herrschte Mitgefühl für die Schwerkranken vor. Jetzt belegen aber fast nur Impfverweigerer die Betten. Für sie müssen sich Pfleger, Schwestern und Ärzte in einen Plastikmantel zwängen, in dem es so heiß wird wie in der Wüste Gobi zu Mittag. Zusätzlich sind Haube, Handschuhe, Mundschutz und Brille stundenlang zu tragen. Etwas zu trinken oder WC-Pausen gibt es stundenlang nicht, weil Umkleiden und Desinfektion zu lange dauern würden. Nachtdienste und Überstunden zehren am Körper.

Es scheitert an juristischen Spitzfindigkeiten
Gedankt wurde es den „Helden“ finanziell bisher nicht. Es scheitert an juristischen Spitzfindigkeiten. Das Gesundheitsministerium hat eine Richtlinie und einen Gesetzestext verfasst. Die Texte seien widersprüchlich, sagt die Stadt Wien, die auch Arbeitgeber ist. Etwa müsse geklärt werden, wer den Bonus erhalten soll.

ÖVP-Gemeinderätin Ingrid Korosec bei der Gala für die Corona-Helden im Parkhotel Schönbrunn (Bild: Bartel Gerhard)
ÖVP-Gemeinderätin Ingrid Korosec bei der Gala für die Corona-Helden im Parkhotel Schönbrunn

„Die Stadt Wien soll in Vorlage treten, den Bonus auszahlen und das Geld vom Bund zurückholen“, fordert ÖVP-Gemeinderätin Ingrid Korosec. Zumindest symbolisch haben die Stadttürkisen den „Helden“ gedankt– mit einer Gala im Parkhotel Schönbrunn.

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