Großes Risiko

3G-Fälschern auf der Spur: Hohe Strafen drohen

Wien
04.10.2021 06:00
Seit Monaten tauchen bei Schwerpunktkontrollen der Polizei immer häufiger gefälschte Impfpässe und ungültige PCR-Testzertifikate auf. Fälscher aus dem In- und Ausland bieten diese in den sozialen Netzwerken schamlos an. Nicht nur ihnen, sondern vor allem Besitzern falscher Dokumente drohen empfindliche Strafen.

Telegram, WhatsApp und Co.: Seit Monaten sprießen Gruppen, in denen 3G- bzw. 2G-Nachweise für etwa 100 Euro angeboten werden, aus dem Boden. Nach nur wenigen einfachen Fragen bekommt man auch schon das falsche Zertifikat geschickt. Für die Ermittler ein hartes Stück Arbeit. Denn beim „Krone“-Lokalaugenschein in Wien wird klar: Unechte Nachweise lassen sich kaum von gültig ausgestellten unterscheiden. Nur die App „GreenCheck“, die die Beamten verwenden, weist auf eine potenzielle Fälschung hin.

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Die Fälscher erfreuen sich in den sozialen Medien dank 2G regen Zulaufs. Doch die Polizei ist auch im Internet auf Streife.

Ein anonymer Ermittler

Drei Jahre Haftstrafe für falsche Pässe möglich
Der Großteil der Käufer würde denken, man sei auf der sicheren Seite, so ein Kriminalbeamter zur „Krone“. Weit gefehlt, denn: Die strafrechtliche Situation gestaltet sich bei der Thematik recht paradox. Während den Herstellern unechter Pässe und Zertifikate maximal ein Jahr Haft droht, werden Besitzer der Dokumente ungleich härter bestraft.

Wer sich mit gefälschtem Nachweis (Fake-Genesungsbescheinigung, -Impfpass oder -Testzertifikat) Zugang zu Lokalen und Veranstaltungen erschleicht, macht sich strafbar. Sollte der Besitzer nachweislich andere infizieren, drohen bis zu drei Jahre Haft. Vielen sei dies nicht klar, so der Ermittler. Eine Vorstrafe im Register zu riskieren, zahle sich schlicht und einfach nicht aus.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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