Angesichts der Malversationen der Commerzialbank Mattersburg sind Ex-Bankchef Martin Pucher sowie Ex-Vorständin Franziska K. mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert. Beide meldeten Privatkonkurs an. Die Gläubiger dürften - falls überhaupt - nur einen Bruchteil des Geldes wiedersehen.
Im Schuldenregulierungsverfahren von Pucher werden Forderungen von mehr als 1,1 Milliarden Euro gestellt, bei K. ist es mehr als eine Milliarde Euro. Die größten Gläubiger sind die Einlagensicherung (488 Millionen Euro) sowie der Masseverwalter der Bank (413 Millionen Euro). Hinzu kommen noch jene Kunden, die durch den Zusammenbruch der Bank Geld verloren haben, das nicht durch die Einlagensicherung abgedeckt war.
Zeitpunkt der Pleite entscheidend
Ob die Forderungen anerkannt werden, steht allerdings noch nicht fest. Entscheidend dabei ist die Frage, ab welchem Zeitpunkt die Bank tatsächlich insolvent war. Ein Sachverständiger ist gerade dabei, dies herauszufinden. „Erst wenn dieses Datum bekannt ist, kann der Masseverwalter darüber entscheiden, ob die Forderungen der Anleger in den Privatinsolvenzverfahren des Martin Pucher und der Franziska K. teilnahmeberechtigt sind“, teilte bpv Hügel Rechtsanwälte mit.
Gläubiger erhalten nur Mini-Quote
Doch selbst wenn die Forderungen anerkannt werden, dürften die Gläubiger nur eine Mini-Quote von weniger als einem Prozent zurückbekommen. Der Verkauf von Uhren, Schmuck, der Haushälfte und Wertpapierkonten brachte bei Pucher - auch seine Pension wird gepfändet - nur 668.000 Euro. Bei K. beträgt die Masse gerade einmal 330.000 Euro. In beiden Fällen viel zu wenig, um die Forderungen abzudecken.
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