Knapp zwei Wochen ist es her, dass das umstrittene Asyl-Heim in Steinhaus am Semmering wieder aufgesperrt wurde. Zunächst zogen 30 Flüchtlinge ein, inzwischen sind es bereits wieder rund 170 - in einem Dorf mit 600 Einwohnern. Die Bevölkerung ist verunsichert, zu Zwischenfällen sei es bislang aber nicht gekommen.
Als am 22. September wieder Asylwerber im „Haus Semmering“ eingetroffen sind, waren wir zu einem Lokalaugenschein vor Ort. „Wir sind verunsichert, weil wahrscheinlich wieder mehr als die angekündigten 30 Flüchtlinge kommen werden“, erzählte uns eine Einheimische damals.
Wie sich jetzt zeigt, sollte sie recht behalten: Die Asyl-Unterkunft oberhalb des Ortszentrums ist für bis zu 200 Bewohner ausgelegt - und binnen kürzester Zeit sind schon 170 Personen eingezogen! Die Belegungszahl variiert im Tagesrhythmus. Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen bestätigt die „Krone“-Recherchen.
Dieses Mal auch Familien mit Kindern
In einem Dorf mit nur 600 Einwohnern sorgt diese riesige Zahl an Flüchtlingen für Unmut und Verunsicherung, Erinnerungen an die Flüchtlingswelle von 2015 werden wach. „Dieses Mal sind wenigstens auch Familien mit Kindern dabei - und nicht nur junge Männer“, sagt Bürgermeister Reinhard Reisinger (SPÖ). Das stoße in der Bevölkerung auf mehr Verständnis.
Nun kursieren Gerüchte: Es sei bereits zu Zwischenfällen mit Asylwerbern gekommen. Das kann die Exekutive nicht bestätigen. „Im Ort ist nichts passiert. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt, und das wird von der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen“, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig.
Unsere Befürchtungen haben sich schon jetzt bestätigt. Das Haus ist wieder ein echtes Großquartier, es ist überdimensioniert und gehört geschlossen!
Hannes Amesbauer, FPÖ-Sicherheitssprecher
Für FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer zu wenig: „Unsere Befürchtungen haben sich schon jetzt bestätigt. Das Haus ist wieder ein echtes Großquartier, es ist überdimensioniert und gehört geschlossen!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.