Vier Menschen hat Kujtim F. beim schrecklichen Attentat in Wien erschossen, 23 Passanten wurden verletzt. Nur einen Tag nach dem Terroranschlag wurde ein Tschetschene (26) verhaftet. Ein Gleichgesinnter, der radikales Gedankengut verbreitet hat, so die Anklage. Doch der Tschetschene (26) bestreitet das. Er wurde dennoch für schuldig erkannt.
Direkte Beteiligung am Attentat vom 2. November wird dem Bautechniker nicht vorgeworfen. Aber auf seinem Handy wurden Bilder gefunden, die Nähe zum IS vermuten lassen: ein Foto von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi oder eines des Chefs des „Emirats Kaukasus“. Aber auch ein Foto einer Massenerschießung von Muslimen von 1914 lastet die Staatsanwältin dem Angeklagten an, oder ein Foto aus dem tschetschenisch-russischen Krieg.
Er ist ein gläubiger Muslim, aber kein IS-Anhänger.
Verteidiger Sinan Dikme
Was Verteidiger Sinan Dikme (Kanzlei Rast Musliu) kritisiert. Diese Bilder seien öffentlich zugänglich und würden nichts beweisen. Sein Mandant sei ein gläubiger Muslim, aber kein IS-Anhänger.
„Er war sehr ruhig, hat immer wieder gelächelt“
Doch es kommt auf das Gesamtbild an, will die Anklägerin vermitteln. Der Tschetschene besuchte auch eine Wohnung in St. Pölten, die als Nest von Dschihadisten gilt. Kujtim F., der Attentäter, war auch dort. Der nun Angeklagte hat ihn zweimal gesehen, einmal kurz vor dem Attentat. Er kann nicht viel über ihn berichten: „Er war sehr ruhig, hat immer wieder gelächelt.“
Das Urteil: zwölf Monate Haft, davon drei unbedingt, nicht rechtskräftig.
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