„Keine Cyberattacke“
WhatsApp, Facebook, Instagram: Rätsel um Ausfall
Am Montagabend waren Online-Plattformen wie Facebook oder Instagram nicht erreichbar. Auch für den Messenger-Dienst WhatsApp galt: Die Plattform war aufgrund einer Störung nicht erreichbar. Von Facebook gab es dazu auf Twitter ein offizielles Statement. Man sei sich der Störung bewusst und arbeite mit Hochdruck daran, diese zu beheben und den Normalzustand wiederherzustellen. Die Hintergründe des Ausfalls sind unklar, eine Cyberattacke soll es aber nicht gewesen sein. „Wir haben Netzwerk-Probleme“, teilte Facebook-Technologiechef Mike Schroepfer auf Twitter mit. Vier Stunden nach Beginn des Ausfalls arbeitete das Netzwerk immer noch daran, die Dienste wieder in Gang zu bringen.
Der Dienst „Allestörungen“ meldete, dass auch diverse Mobilfunkbetreiber Probleme haben. Facebook soll seit 17.48 Uhr down gewesen sein. Der Sprecher von Facebook, Andy Stone, schrieb auf Twitter, dass die Probleme dem Konzern bekannt seien: „Wir arbeiten daran, die Dinge so schnell wie möglich wieder zu normalisieren, und entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten.“
Am Montagabend wurde schließlich bekannt, dass Facebook ein Team zu seiner Serverfarm nach Kalifornien geschickt hatte. Die Server sollen manuell resetet werden, berichten US-Medien.
DNS-Problem als mögliche Ursache
In einer Fehlermeldung auf der Facebook-Website war von einem Problem mit dem Domain Name System (DNS) die Rede. DNS sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.
Laut einigen Experten verschwanden die DNS-Einträge der Facebook-Dienste aus dem Service, der den Datenverkehr steuert - damit waren sie sozusagen unsichtbar für die Netzinfrastruktur. Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er auf Twitter.
„Cyberattacke unwahrscheinlich“
Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der „New York Times“, eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich. Denn die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einer Cyberattacke alle gleichzeitig offline zu bringen. Der Zeitung zufolge fiel auch das interne Kommunikationssystem bei Facebook aus.
Allein schon für den Austausch über den Ausfall schlug die Stunde von Twitter - und der Facebook-Konkurrent war sich dessen bewusst. „Willkommen buchstäblich alle“, twitterte der Account des Kurznachrichtendienstes.
Für Facebook, das gerade in den USA unter verstärktem politischem Druck steht, war der mehrstündige Ausfall eine blamable Krönung ohnehin schlechter Wochen. Erst am Sonntag hatte eine ehemalige Mitarbeiterin sich als Whistleblowerin zu erkennen gegeben und dem Online-Netzwerk vorgeworfen, Profit über das Wohl der Nutzer zu stellen. Am Dienstag soll sie im US-Senat befragt werden. Twitter war entsprechend voller Scherze darüber, wie das Verschwinden von Facebook alles auf einen Schlag besser gemacht habe, bis hin zum Weltfrieden.
Bereits zahlreiche Memes im Umlauf
Unter den Hashtags #facebookdown und #whatsappdown wurden auf Twitter zahlreiche Störungen, aber auch lustige Memes geteilt. Bei WhatsApp betraf die Störung das Senden von Nachrichten, einige Nutzer meldeten auch, dass sie keine Verbindung zum Dienst mehr herstellen konnten.
Bei Instagram ließ sich der News-Feed nicht mehr aktualisieren. Außerdem war die Instagram-Website nicht erreichbar, genauso wie Facebook. WhatsApp und Instagram gehören zum Social-Network-Riesen Facebook.
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Anfang Juni waren bereits zahlreiche Websites weltweit nach einer Störung beim Cloud-Dienst Fastly rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des „Guardian“, der „New York Times“, der „Financial Times“ und der französischen Zeitung „Le Monde“ betroffen.
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