Auch in Niederösterreich spaltet das Thema Impfung weiter die Gesellschaft - erst recht, wenn es um die Impfung von Kindern geht. Großer Wirbel herrscht derzeit etwa um einen Aushang im Arztzimmer einer St. Pöltner Schule. „Nicht geimpfte Kinder sind misshandelte Kinder“, ist dort zu lesen. Die „Krone“ kennt die Hintergründe.
„Nur die Impfung schützt einen selbst und seine Liebsten vor einer schweren Erkrankung“, sind sich Experten einig. Dennoch bleibt die Impfskepsis hierzulande groß. Mehr als 30 Prozent der Niederösterreicher sind noch nicht immunisiert - die Impfquote stagniert. Noch größer ist die Skepsis bundesweit vor allem auch bei der Impfung von Kindern.
Kein Wunder also, dass ein Aushang in einem St. Pöltner Schularztzimmer jetzt für viel Wirbel sorgt. „Nicht geimpfte Kinder sind misshandelte Kinder“, ist dort zu lesen. Die Echtheit der Aushänge (ein Foto liegt vor) wurde der „Krone“ auch von der NÖ-Bildungsdirektion bestätigt.
Es darf nicht sein, dass Personen, welche als Vorbilder fungieren sollen, eine meinungsbildende Position gegenüber Kindern haben.
FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger
„Das ist skandalös. Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, misshandeln diese? Das muss entsprechende Konsequenzen geben“, fordert jetzt FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger. Bei der Bildungsdirektion ist man indes um Aufklärung bemüht. „Bei den insgesamt sechs Aushängen handelt es sich um Auszüge aus der Kinderrechtskonvention im Jahr 1992“, wird geschildert. Der Passus mit den Impfungen sei daher nicht auf die, für Schüler unter zwölf Jahren ja noch gar nicht zugelassene, Corona-Schutzimpfung bezogen.
Aushang wurde abgehängt
Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, wurden die Aushänge nun jedenfalls aber abgehängt. Die FPÖ und einige Eltern toben trotzdem.
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