Nach dem am Montag ergangenen erstinstanzlichen und nicht rechtskräftigen Urteil im Ausmaß von siebeneinhalb Jahren Haft hat der Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Scharten seinen Rücktritt bekannt gegeben.
„Das Urteil macht mich fassungslos, ich übernehme aber die politische Verantwortung und werde mein Bürgermeisteramt zurücklegen“, erklärte Jürgen Höckner. Ihm wird vorgeworfen, eine Mitarbeiterin in der Zeit von 2014 bis 2016 zweimal sexuell belästigt, dreimal vergewaltigt und - als sie ihr Schweigen schließlich brach - verleumdet zu haben. Die Anklage stützt sich unter anderem auf ein vom mutmaßlichen Opfer vorgelegtes Taschentuch, auf dem Scheidensekret der Frau und Sperma des Angeklagten nachgewiesen wurden. Am Montag wurde er am Landesgericht Wels - nicht rechtskräftig - zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt
Dazu der Obmann der ÖVP Scharten, Christian Steiner, in einer ersten Stellungnahme: „Es wird zu einer Neuwahl in Scharten kommen. Zur weiteren Vorgangsweise werden die Gremien der ÖVP Scharten nächste Woche Dienstag tagen.“
Stelzer: „Bürgermeisteramt ausgeschlossen“
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) macht klar, dass der Schritt unausweichlich war: „Auch wenn das Urteil nicht rechtskräftig ist, ist klar, dass bei einer erstinstanzlichen Verurteilung zu 7 ½ Jahren Haft die Weiterführung einer politischen Funktion wie eines Bürgermeisteramtes ausgeschlossen ist. Der gewählte Bürgermeister von Scharten wird sich daher nicht angeloben lassen“.
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