Auch wenn die Lebensmittelkennzeichnung für einen Gastronomiebetrieb mehr Arbeit bedeutet, rentiert es sich, wie die Chefinnen des Restaurants „die Weiberleit“ betonen...
Schon seit der Gründung ihrer Gaststätte, die sich in Ranggen befindet, setzen die Betreiberinnen Katrin und Irmgard Krieglsteiner auf heimische Produkte, die meist von umliegenden Bauern und Produzenten stammen. „Diese haben wir schon immer auf unserer Karte namentlich erwähnt“, betont Katrin gegenüber der „Tiroler Krone“. Mit Jahresbeginn entschlossen sich Tochter und Mutter, bei der Aktion „Ich sag, wo‘s herkommt“ mitzumachen.
Der Grund: „Wir finden es wichtig, dass die Kunden aufgeklärt werden, wieso ein Gericht teurer ist“, meint Katrin, die zugibt, dass der Aufwand, mit heimischen Produkten zu kochen, freilich sehr viel höher ist.
Zufriedenere Gäste
Doch er lohne sich: „Unsere Kunden wissen ganz genau, was sie bei uns erwartet, weswegen sie auch ganz gezielt unser Restaurant aufsuchen.“ Eine Herausforderung, die die Kennzeichnung darstellt, ist, dass die Karte alle drei bis vier Wochen gewechselt werden müsse. „Das nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch. Aber wenn man dafür mit solch sensationellen Produkten arbeiten kann, sich mit den Produzenten austauschen kann und die zufriedenen Gäste sieht, rentiert es sich“, meint Katrin abschließend.
„Sind für freiwillige Kennzeichnung“
WK-Obmann Alois Rainer plädiert im „Krone“-Interview für die Freiwilligkeit bei der Lebensmittelkennzeichnung und sieht für Betriebe klare Vorteile.
Krone: Warum wehrt sich die Gastronomie gegen eine Kennzeichnungspflicht?
Alois Rainer: Wir stehen hier für Freiwilligkeit und unterstützen den weiteren Ausbau in der Gastronomie. Vor allem deswegen, weil teilnehmende Betriebe, die freiwillig ein kontrolliertes System der Herkunftsländer- und Qualitätssicherung vorsehen, einen entsprechenden Marketingvorteil haben sollten.
Die Kennzeichnung bietet einen Wettbewerbsvorteil, der für Marketingzwecke genutzt werden kann.
Alois Rainer
Was macht es den Wirten denn so schwer, eine Kennzeichnungspflicht umzusetzen?
Der Mehraufwand, den eine verpflichtende Kennzeichnung für die Gastronomie und Lebensmittelinspektionen mit sich bringen würde, wäre für die durch die Corona-Krise massiv getroffenen Betriebe eine zusätzliche Belastung.
Bei welchen Produkten macht die Kennzeichnung Sinn, bei welchen nicht?
Aufgrund der ganzjährigen Verfügbarkeit von heimischer Milch und Milchprodukten würden wohl nur diese Produkte in Frage kommen.
Was nutzt die Kennzeichnung dem Betrieb?
Sie bietet einen Wettbewerbsvorteil, der für Marketingzwecke genutzt werden kann.
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