Der Nobelpreis für Chemie 2021 geht an den Deutschen Benjamin List und den US-Amerikaner David MacMillan für die Entwicklung von Werkzeugen zur Beschleunigung chemischer Reaktionen beim Aufbau von Molekülen. Das hat die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in der schwedischen Hauptstadt Stockholm bekannt gegeben.
Die Entwicklung eines „asymmetrische Organokatalyse“ genannten „genialen“ Werkzeugs zum Aufbau von Molekülen habe einen großen Einfluss auf die pharmazeutische Forschung und die Chemie „grüner“ gemacht, begründete das Nobelpreiskomitee seine Entscheidung.
Lange glaubte man, dass es grundsätzlich nur zwei Arten von Katalysatoren gibt: Metalle und Enzyme. Die beiden diesjährigen Nobelpreisträger hätten unabhängig voneinander im Jahr 2000 eine dritte Art der Katalyse entwickelt, die „asymmetrische Organokatalyse“ genannt wird und auf kleinen organischen Molekülen aufbaut, heißt es seitens des Nobelpreiskomitees. Dessen Vorsitzender Johan Aqvist bezeichnete dieses Katalysekonzept als „so einfach wie genial“, und viele Leute hätten sich gefragt, warum man nicht schon früher darauf gekommen sei.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung für Chemie an die französische Biochemikerin Emmanuelle Charpentier und ihre US-Kollegin Jennifer Doudna für die Entwicklung der Genschere CRISPR/Cas9.
Literatur- und Friedensnobelpreis folgen
Nach den drei Wissenschaftspreisen wird am Donnerstag der Literatur-Nobelpreisträger bekannt gegeben, am Freitag folgt der Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet am kommenden Montag dann die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.
Auszeichnung ist mit 980.000 Euro dotiert
Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Stifters Alfred Nobel. Pro Kategorie gibt es seit dem Vorjahr ein Preisgeld in der Höhe von zehn Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 980.000 Euro).
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