54-Milliarden-Deal

ARM-Übernahme: Nvidia macht der EU Zugeständnisse

Digital
06.10.2021 13:49

Der US-Grafikkartenspezialist Nvidia buhlt bei der EU-Kommission um die kartellrechtliche Genehmigung für die 54 Milliarden Dollar (46,5 Milliarden Euro) schwere Übernahme des britischen Chip-Entwicklers ARM. Nvidia habe der EU Zugeständnisse angeboten, hieß es am Mittwoch in Unterlagen, die bei der EU Kommission eingereicht wurden.

Die EU-Wettbewerbshüter nannten keine Einzelheiten, wollen aber bis 27. Oktober eine Entscheidung treffen.Vor knapp einem Jahr hatte Nvidia angekündigt, ARM vom japanischen Technologieinvestor Softbank übernehmen zu wollen. 

In der Branche sorgte das für einen Aufschrei. ARM gilt bis jetzt als neutraler Akteur, der an verschiedene Unternehmen wie Qualcomm, Samsung Electronics und Apple Patente verkauft. Fast jedes Smartphone und Millionen anderer Geräte verfügen über lizenzierte ARM-Prozessoren. Laut Nvidia sollen inzwischen ARM-Kunden wie Broadcom und MediaTek den Deal unterstützen.

Heftiger Gegenwind gegen Übernahme
Widerstand gegen die Übernahme kam unter anderem auch vom ARM-Mitgründer aus Österreich: Der in Wien geborene Physiker Hermann Hauser warnte in einem Brief an den britischen Premier Boris Johnson, dass mit der Übernahme das letzte europäische Hightech-Unternehmen von internationaler Bedeutung unter US-Kontrolle gerate.

Die ehemalige Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wird am Donnerstag im Korruptionsuntersuchungsausschuss aussagen. (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
Die ehemalige Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wird am Donnerstag im Korruptionsuntersuchungsausschuss aussagen.

Zuletzt warnte auch die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) vor dem Deal. In einem Brief an EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte sie vergangene Woche: „Eine Übernahme durch den US-Prozessorhersteller Nvidia hätte katastrophale Auswirkungen. Das wäre der bisher der größte Deal in dieser Branche und würde die Kräfteverhältnisse in der Halbleiterindustrie deutlich verschieben.“

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