Insgesamt sei die Sommersaison aber trotz dieses Makels „normal“ ausgefallen, so eine erste Bilanz des Alpenvereins. Mehrere von der „Krone“ kontaktierte Hütten- bzw. Almwirte bestätigen diese Aussage.
„Wir hatten rund 11.000 Übernachtungen und sind sehr zufrieden“, sagt Stefan Neurauter, langjähriger Wirt der Braunschweiger Hütte (2759 m) im hintersten Pitztal. Kein Wunder: Im Sommer zuvor wurden lediglich 9000 Nächtigungen gezählt. In Vor-Corona-Zeiten registrierte man freilich durchschnittlich rund 15.000 pro Sommersaison.
Im Gegensatz zum allgemeinen Trend machte sich auf der „Braunschweiger“ kein Rückgang von Tagesgästen bemerkbar. Neurauter: „Viele Touristen bevorzugen es inzwischen, bequem im Hotel im Tal zu nächtigen und nur einen Tag zu uns zu kommen, statt im Hüttenlager zu schlafen.“
Corona oder das Wetter
Die Bettelwurfhütte (2077 m) im Karwendel lag in Sachen „Tagesgäste“ dafür auf „Tirol-Schiene“. „Deren Zahl war geringer als im Vorjahr“, sagt Wirtin Christine Art. Zudem registrierte sie außergewöhnlich viele Selbstversorger, die lediglich zum Übernachten kamen und ihre Verpflegung selbst mitbrachten. Die Schutzhütte hätte somit zwar ihren ureigensten Zweck erfüllt, Einnahmen blieben dadurch jedoch aus. Art will sich nicht festlegen, ob diese Entwicklungen mit Corona oder mit dem Wetter zusammenhängen.
Weniger (einheimische) Stammgäste und Familien zählte auch Barbara Seiwald von der Wiegalm in den Kitzbüheler Alpen bei Brixen im Thale. „Vielleicht waren sie auswärts im Urlaub oder die Krise schlug durch“, meint Seiwald. Ähnlich wie in Nicht-Corona-Jahren sei wieder der August der „beste Monat“ gewesen.
Für 2022 zeigen sich viele Hüttenwirte optimistisch. „Da wird sich alles wieder auf einem normalen Niveau einpendeln“, meint Stefan Neurauter.
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