Die am Mittwoch ans Licht gekommenen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) haben auch die Aufmerksamkeit der deutschen Presse geweckt. Die „Bild“ schreibt etwa von „schweren Vorwürfen“ gegen den Kanzler, dem Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit vorgeworfen wird - es gilt die Unschuldsvermutung.
Laut „Bild“ habe es der 104 Seiten starke Ermittlungsakt mit der Anordnung zur Hausdurchsuchung in sich. Alle Vorwürfe werden freilich von der ÖVP vehement dementiert. So kündigte Klubchef August Wöginger gleich nach Bekanntwerden der Ermittlungen an, „mit aller Kraft“ gegen die Anschuldigungen vorzugehen.
Grüne stellen Handlungsfähigkeit infrage
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete, dass Kurz trotz der Korruptionsvorwürfe im Amt bleiben wolle, was dieser noch am Mittwochabend in der „ZiB 2“ bestätigte. Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass die Grünen die Handlungsfähigkeit von Kurz infrage stellen und Gespräche mit den Klubobleuten der Parlamentsparteien und auch mit dem Bundespräsidenten führen wollen.
Für den Kanzler „könnte es eng werden“
In einem Kommentar der „Süddeutschen Zeitung“ heißt es, dass es eng werden könnte für Kurz. „Die Vorwürfe der Korruptionsermittler gegen den österreichischen Kanzler wiegen schwer. Gut möglich, dass es Neuwahlen gibt“, so Österreich-Korrespondentin Cathrin Kahlweit. Es gehe für Kurz nicht mehr nur um die Falschaussage vor dem U-Ausschuss - diese Vorwürfe seien nun „sein kleinstes Problem“. Denn die neuen Anschuldigungen gegen die Kurz-ÖVP seien „hammerhart“.
Auch der „Spiegel“ und die „Tagesschau“ berichteten über die Korruptionsermittlungen gegen die türkise ÖVP. Der Kanzler gerät damit zunehmend unter Druck, denn er ist nicht nur im Visier der Justiz, sondern auch in jenem der ihm bisher oft so wohlmeinenden deutschen Medien.
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