Der ehemalige FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat sich in einer Serie von Tweets mit den Korruptionsermittlungen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) beschäftigt. Dazu postete er etwa ein Video mit dem Ausschnitt aus der Rede seines früheren Koalitionspartners, in der Kurz 2019 die Zusammenarbeit mit der Strache-FPÖ wegen des Ibiza-Videos aufkündigte. Für Strache stellen Kurz‘ darin getätigte Aussagen eine „Ironie der Geschichte“ dar.
In dem Ausschnitt sagt Kurz im Wortlaut: „Was aber wirklich schwerwiegend und problematisch ist, das sind die Ideen des Machtmissbrauchs, die Ideen zum Umgang mit österreichischen Steuergeldern und natürlich auch das Verständnis gegenüber der Medienlandschaft in unserem Land.“
Schwere Vorwürfe der WKStA
Bei den Vorwürfen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen die türkise ÖVP geht es um Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit - es gilt die Unschuldsvermutung. Den zahlreichen Beschuldigten im Umfeld des Kanzlers wird unter anderem vorgeworfen, dass Steuergeld für Gefälligkeitsberichterstattung der Zeitung „Österreich“ geflossen sein soll.
„Passt ganz gut zur jetzigen Situation“
Am Mittwochabend konfrontierte auch „ZiB 2“-Moderator Martin Thür den Bundeskanzler mit dem Ausschnitt und sagte, dass Kurz damals zwar Strache gemeint habe, „das passt aber auch ganz gut zur jetzigen Situation“.
Straches Beitrag erzielte auf Twitter deutlich mehr Reichweite als die meisten seiner vorangegangenen Tweets. Sogar der Turbobier-Punkrocker und Bierpartei-Chef Marco Pogo - bekanntermaßen kein Strache-Freund - hinterließ den Kommentar: „Dass ich hier mal ein Herzerl auf diesem Profil vergib, das hätt ich auch nicht geglaubt.“
Zudem postete Strache ein Zitat, das Kurz nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos äußerte: „Man kann nicht Vizekanzler und Innenminister einer Republik sein, wenn gegen diese Person ein Ermittlungsverfahren geführt wird.“
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