Nach interner Kritik
Laschet deutet seinen Rückzug von CDU-Vorsitz an
Nach dem historisch schlechtesten Wahlergebnis der CDU bei der deutschen Bundestagswahl riss die Kritik am Spitzenkandidaten Armin Laschet nicht ab. Laut Medienberichten dürfte dieser nun die Konsequenzen ziehen und von seiner Funktion als CDU-Chef zurücktreten. Mit dem Schritt möchte die Partei eine „Personalschlacht“ vermeiden.
Die CDU muss sich erneut auf die Suche nach einem Vorsitzenden machen. Wie mehrere deutsche Medien aus Unionskreisen erfuhren, wolle Laschet eine personelle Neuaufstellung der Partei „moderieren“. „Wenn es mit anderen Personen besser geht, dann gerne“, so der Kandidat der deutschen Unionsparteien am Donnerstag.
Er wolle nur noch so lange Vorsitzender der Christdemokraten bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei. Laschet wolle demnach „keine erneute Personalschlacht“, es brauche einen „gemeinsamen Vorschlag“ für die neue Spitze.
Nur noch einfacher Abgeordneter?
Erst vor wenigen Tagen hatte Laschet zudem seinen Rückzug vom Posten des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen für Ende Oktober angekündigt, weil er sein Bundestagsmandat in Berlin wahrnehmen wolle. Da die Unionsfraktion bereits ihre Spitze gewählt hat, deutet für Laschet aktuell nun alles auf ein politisches Dasein als einfacher Abgeordneter hin.
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Regierung wohl ohne CDU
Der CDU-Chef war nach dem schwachen Wahlergebnis zunehmend in Kritik geraten. Parteibasis wie Kritiker in der Führungsebene lasten ihm die Wahlniederlage und die vorerst gescheiterten Sondierungsgespräche für eine Jamaikakoalition an. Rechnerisch hätte die Union eine Chance auf eine neue Regierungsbildung: mit FDP und Grünen als Juniorpartner in einem Jamaika-Bündnis.
Die beiden kleinen Parteien wollen aber zunächst mit der SPD eine Ampelkoalition ausloten. Beide hatten zuvor auch Einzelgespräche mit der Union geführt, sich aber danach über Indiskretionen seitens der CDU aus den Sondierungsrunden beschwert.
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