Während der Lockdowns schoben sich bei vielen die Kilos auf die Hüfte: „Bewegungsarmut und essen, um Ängste zu kompensieren“, waren Hauptursachen laut Experten des Adipositas-Zentrums MedikCal der Elisabethinen in Linz. In der Pandemie fatal, denn Adipositas erhöht das Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken. Auch der jüngste Corona-Tote in OÖ litt daran, wir berichteten.
Die Lockdowns wurden für viele zur Falle: „Mit Essen wurden oft Ängste und das Gefühl der Leere kompensiert“, sagt Michael Etlinger, Sprecher der Elisabethinen Linz. Zugesperrte Sportstätten steigerten zudem die Bewegungsarmut. „Dazu kommen Stress und das Überangebot an Essen“, ergänzt Diätologin Julia Plöchl zentrale Auslöser für Übergewicht.
20 Prozent mehr Betroffene
Im Adipositas-Zentrum MedikCal der Elisabethinen wurden Betroffene während der Lockdowns auch online betreut. Nun zieht man eine erste Bilanz: Die Erfolgsquote des Programms – eine Kombination aus Bewegung, Verhaltensänderung und Kochkursen – liegt aktuell bei 85 Prozent, jährlich stehen rund 100 Plätze zur Verfügung. „Derzeit steigt das Interesse an Hilfe um 20 Prozent an“, sagt Etlinger.
Bei Adipositas ist die Atemarbeit durch Druck auf den Brustkorb erhöht. Und das ist besonders problematisch, wenn gleichzeitig eine Entzündung, etwa durch Corona, die Lunge belastet.
Primar Bernd Lamprecht, Klinik für Lungenheilkunde, KUK
Als adipös gilt jemand mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30. „Das trifft zu, wenn ein Mann mit einer Größe von 180 Zentimetern mehr als 100 Kilogramm wiegt“, gibt Primar Bernd Lamprecht (KUK) als Beispiel. Das Übergewicht verursacht Atemschwierigkeiten, die einen schweren Covid-19-Verlauf begünstigen können.
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