Die niederländischen Wettbewerbshüter halten Insidern zufolge die Bezahlregeln von Apple innerhalb des App-Stores für wettbewerbswidrig. Sie verlangten Änderungen, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Aktuell wird für jeden über den App-Store erzielten Umsatz eine Provision von bis zu 30 Prozent fällig, wogegen sich zuletzt immer mehr Widerstand formierte. Unter anderen wurden die japanischen und deutschen Wettbewerbshüter sowie südkoreanischen Parlamentarier auf den Plan gerufen und in den USA muss Apple nach dem Streit mit Epic Games seine Regeln weiter lockern.
Tinder-Mutter legte Beschwerde ein
Die Wettbewerbsbehörde ACM in den Niederlanden ermittelt seit 2019 wegen Apples Regeln, hat sich zuletzt aber vor allem auf den Dating-Sektor beschränkt. So liegt eine Beschwerde des Tinder-Mutterkonzerns Match vor, wonach die Vorgaben des iPhone-Herstellers die direkte Kommunikation von Match mit Kunden über Bezahlmöglichkeiten behinderten. Eine Entscheidung der Behörde war ursprünglich für das laufende Jahr erwartet worden. Apple war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das Unternehmen argumentiert stets, dass die vorherrschenden Praktiken die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer schützten. Match wollte sich nicht äußern.
In den vergangenen Jahren hat sich das Dienste-Geschäft des US-Konzerns mit Musik-, TV- und Cloudangeboten zur zweitgrößten Unternehmenssparte gemausert und setzt inzwischen jährlich fast 54 Milliarden Dollar (knapp 47 Milliarden Euro) um. Dessen Herz ist der App-Store.
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