Nintendo hat eine neue Version seiner beliebten Switch-Konsole auf den Markt gebracht: Die Switch OLED ist vor allem ein Display- und Sound-Upgrade, die Japaner haben ihr nämlich ein kontrastreiches OLED-Display und bessere Lautsprecher spendiert. Auch eine überarbeitete Docking-Station für die Nutzung am TV-Gerät ist mit dabei. Wir haben die Neuauflage getestet - und raten Switch-Interessenten, die gern im Handheld-Modus spielen, zu dieser Version zu greifen.
Immerhin merzt man Schwächen des ursprünglichen Modells aus: Der rückseitige Ständer verdient diesen Namen nun wirklich, macht einen robusten Eindruck und erlaubt es in Microsoft-Surface-Manier, die Switch bei stufenlos regelbarer Neigung vor sich auf den Tisch zu stellen. Eine bessere Lösung als der schmale klapprige Plastikständer des ersten Modells.
Display: Größer, heller, besser
Das sichtbarste Upgrade betrifft aber selbstverständlich das Display: Bei gleicher Gerätegröße holt Nintendo dank geschrumpfter Ränder sieben statt 6,2 Zoll Diagonale aus dem OLED-Modell, wovon man schlicht in Form von mehr Bildfläche profitiert. Das schadet generell nie, man „taucht“ auf einem größeren Bildschirm einfach tiefer in die virtuellen Welten ein.
Die Darstellungsqualität ist auch höher: Die Nintendo Switch OLED ist farb- und kontraststärker als das erste Modell, außerdem ist das OLED-Display heller. Spiele sehen darauf brillanter aus als früher, Schwarz wird wirklich als solches und nicht als Dunkelgrau dargestellt, Farben leuchten mehr. Kurzum: Beim mobilen Spielen ist das OLED-Display ein tolles Upgrade, im TV-Modus profitiert man aber freilich nicht davon.
720p sind auf sieben Zoll genug
Die Auflösung ist gleichgeblieben: Im mobilen Modus stellt die Switch Spiele in 720p-Auflösung dar, was uns bei sieben Zoll Diagonale nicht weiter stört. Die Schärfe ist ausreichend, Einzelpixel sind im bewegten Bild für uns nicht zu erkennen. Für die Akkulaufzeit ist 720p auch die bessere Wahl: Mehr Pixel hätten höheren Stromverbrauch bei CPU und Display zur Folge gehabt.
Die Lautsprecher sind lauter und klingen besser als bei der ursprünglichen Nintendo Switch. Das überarbeitete Dock, in das auch alte Konsolen passen, ist gelungen: Hier ist nun ein Anschluss für RJ45-Netzwerkkabel vorhanden, was bei Online-Spielen besseren Ping verheißt. Dass die neue Switch auch in alte Dockingstationen passt, ist ebenfalls durchdacht!
Kein Spezifikum der OLED-Version, aber sehr erfreulich und somit erwähnenswert: Nintendo hat kürzlich ein Software-Update veröffentlicht, das sein Switch-Betriebssystem Bluetooth-Audiounterstützung lehrt. Unser Kritikpunkt am Ursprungsmodell, dass keine kabellosen Kopfhörer unterstützt werden, ist zum Start der OLED-Version somit auch vom Tisch.
Kein CPU-Update, Joycons unverändert
Die Rechenleistung entspricht dem alten Modell, im TV-Modus gibt es also weiterhin nur 1080p-Auflösung. Spieler, die auf ein 4K-Upgrade gehofft hatten, werden da vielleicht enttäuscht sein, für die Entwickler ist es aber ein Vorteil, Spiele nur für eine Konfiguration optimieren zu müssen.
Eine Komponente der Nintendo Switch, die uns auch beim OLED-Modell noch nicht so recht überzeugt, sind die abnehmbaren Joycon-Controller - schlicht, weil sie so klein und flach sind und obendrein wenig „Grip“ bieten, wodurch die Konsole bei längerer mobiler Nutzung nicht allzu angenehm in der Hand liegt. Joycons der bisherigen Version passen auch an die OLED-Switch.
Robust verarbeitetes Kunststoffgehäuse
Die Verarbeitungsqualität der OLED-Switch entspricht dem alten Modell: Robuster matter Kunststoff dominiert. Nichts knarzt, robuster Standfuß, USB-C- und Klinkenanschluss sind vorhanden. Der Bildschirm ist von spiegelndem Glas überzogen, das kann draußen tückisch sein.
Unter Last wird die warme Luft von einem leisen Mini-Lüfter an der Geräteoberkante ausgeblasen - da stört sie nicht. Die Joycon-Verbindungsschiene wirkt hinreichend stabil: Jene des ursprünglichen Modells hält nun bereits einige Jahre in unserem Langzeittest.
Die Akkulaufzeit liegt unserer Erfahrung knapp über jener der bisherigen Version, wobei ohnedies weniger die verwendete Switch-Variante als der Hardware-Hunger der laufenden Software über die Laufzeiten entscheidet. Retro-Gamer können bei einfachen Titeln durchaus acht bis neun Stunden aus der Switch OLED holen, bei hardwarehungrigen 3D-Spielen kann aber auch schon nach vier Stunden Schluss sein.
Fazit: Wer noch keine Switch hat, bekommt mit dem OLED-Modell für 60 Euro Aufpreis bessere Hardware. Wesentliche Probleme beim Ständer wurden behoben. Das neue Dock ist ein sinnvolles Extra. Die Bildschirm- und Sound-Upgrades sind vor allem praktisch, wenn man mobil und nicht am TV spielt. Wer schon eine Switch hat und damit vor allem am Fernseher spielt, kann im Umkehrschluss aber auch beim bisherigen Modell bleiben.
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