„ZIB“-Moderator Tarek Leitner über Stunden im Dreck, Steckenpferde - und gute Einfälle.
„Krone“: Sie haben mich in einen Reitstall eingeladen, aber jetzt merke ich, Sie reiten gar nicht. Kurios!
Tarek Leitner: (lacht) Ja, das ist das Schicksal mancher Väter. Ich bin zum Chauffeur geworden, um meine beiden Töchter hier in diesen Stall zu bringen. Andere Väter kennen alle Fußballbuffets des Landes und ich kenne eben fast alle Reiterstüberl von den diversen Islandhöfen Österreichs, wo Reitturniere stattfinden.
Eine Leidenschaft wider Willen?
Nein, ich bin schon froh darüber, dass es diese Interessen gibt, weil es sind dann oft einige Stunden, die sie ohne Handy verbringen und (lacht) im Dreck. Beides ist durchaus förderlich.
Sie steigen nicht auf’s Pferd?
Nein, ich habe früher überhaupt großen Respekt vor großen Tieren, aber auch vor Hunden gehabt. Ich bin immerhin schon so weit, dass ich sie lieb finde und zu ihnen hingehen kann und durchaus eine Freude habe, wenn sich sie treffe.
Was machen Sie dann die ganze Zeit da heraußen?
Ich klapp dann hier mein Büro aus, das geht ja alles via Skype, und sonst lese ich hier sehr gerne - aber ich schreibe auch.
Das ist ja ein weiteres Steckenpferd von Ihnen. Sie haben ja bereits vier Bücher geschrieben.
Ja, das Schreiben von Büchern macht mir immer mehr Freude, weil das 200-seitige Buch ist so der Antipode zur 20-sekündigen Moderation.
Fällt es Ihnen schwer, abzuschalten und keine Nachrichten zu konsumieren?
Nein, überhaupt nicht! Es ist ja fast unmöglich, das Große und ganz Wesentliche, das sich so tut, nicht mitzubekommen. Dieses Ende der Welt, wo man nichts mitbekommt, gibt’s kaum mehr. Im Salzkammergut, meiner zweiten Wahlheimat, kann ich aber das ganz gut ausblenden. Sonst ist man im immer selben Denkraum, und da muss man manchmal raus.
Da schauen Sie dann wirklich keine „ZIB“?
Schon deswegen nicht, weil wir dort in einer kleinen Internetlücke sind (lacht). Und ja, es gibt auch ein Leben abseits jeder Neuigkeit.
Woran schreiben Sie im Moment? Über Pferde?
Ich schreibe über den 7. Wiener Gemeindebezirk, das erscheint nächstes Jahr. (lacht) Ich werde kein Buch über Pferde schreiben und werde auch kein Pferdenarr.
Also wo liegt dann das Glück dieser Erde für Tarek Leitner?
… wenn ich im Salzkammergut bin und ein paar wirklich gute Einfälle für meine Bücher habe.
„Auch das bin ich“, Kronen Zeitung
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