Brennpunkt Wien-Favoriten! Nach der jüngsten Serie an Flüchtlingsaufgriffen kam es am Stadtrand neuerlich zum Großeinsatz: Sechs Schlepper und 19 Migranten wurden bei einem gezielten Polizeischlag wortwörtlich aus dem Verkehr gezogen. Die meisten der Migranten stranden in der Bundeshauptstadt in „Bunker“-Wohnungen, ehe die Reise weitergeht. Wofür die illegalen Übernachtungsgäste zusätzlich hinblättern müssen.
Seit Wochen bereits waren heimische Ermittler der libysch-syrischen Schlepperbande auf der Spur. Nach den jüngsten Aufgriffen am Stadtrand im Westen von Wien klickten nun die Handschellen. Im Zuge eines gezielten Zugriffs schlugen die Fahnder auf der Landgutgasse im 10. Bezirk zu: Ein Kastenwagen voll mit Migranten sowie zwei Schlepper-Begleitfahrzeuge mit Spähern wurden von der Straße geholt.
Viele der Wohnungen werden von bereits anerkannten Flüchtlingen gemietet, die mit den Banden zusammenarbeiten.
Ein Wiener Ermittler zur „Krone“
Sechs Bandenmitglieder und 19 illegale Passagiere (mutmaßlich Syrer) gingen den Beamten ins Netz. Wie viele der auf der Ladefläche zusammengepferchten Flüchtlinge tatsächlich das Ziel hatten, hier um Asyl anzusuchen und in Wien zu bleiben, ist noch unklar. Fest steht nur: Sie sollten von den Schleppern in der Bundeshauptstadt abgesetzt werden. Wo viele der Migranten bis zur Weiterreise in sogenannten Bunker-Wohnungen versteckt werden.
Schlepper und Asylanten als „Vermieter“
Und dies selbstverständlich nur gegen Extra-Bezahlung: Bis zu 100 Euro pro Kopf und Nacht müssen diese Menschen für ihren vorübergehenden Unterschlupf hinblättern. Für spärlich bis gar nicht eingerichtete Substandard-Privatwohnungen, die entweder von Schlepperbanden direkt oder von bereits anerkannten Flüchtlingen gemietet sind. Die Schlüssel werden an geheimen Orten versteckt.
„Damit wird großes Geld gemacht. Bei einer Gruppe von 15 Flüchtlingen macht dies einen Gewinn von bis zu 1500 Euro pro Nacht. Da kann man sich die Monatsmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung auch mit geringem Einkommen leisten“, so ein Ermittler zur „Krone“. Die meisten „Bunker“-Wohnungen seien im 10., 11., 14., 15. und 16. Bezirk zu finden.
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