Viele sehen den steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer als einen der Strippenzieher, die Bundeskanzler Sebastian Kurz letztlich doch zum Rücktritt am Samstagabend bewogen haben. Im Gespräch mit der „Krone“ am Sonntag schließt er eine Rückkehr von Kurz nicht aus, bricht aber auch eine Lanze für dessen Nachfolger Alexander Schallenberg. Und der Steirer nimmt die Grünen ins Visier. Diese hätten bei ihrer Basis einiges an Erklärungsbedarf.
Ob er gemeinsam mit anderen ÖVP-Landeshauptleuten wie Johanna Mikl-Leitner und Günther Platter den Kanzler zum Rückzug bewogen hat, wollte Schützenhöfer nicht kommentieren. Das seien „interne Vorgänge“. Ein schlechtes Wort über den ÖVP-Parteichef und künftigen Klubobmann im Parlament verliert er nicht.
Rückkehr von Kurz? „Alles ist möglich“
Gefragt nach einer Rückkehr von Kurz, falls die Ermittlungen gegen ihn eingestellt werden, meint Schützenhöfer: „Alles ist möglich. Aber daran denkt momentan niemand. Alexander Schallenberg ist ja keine Puppe, die man wo hinsetzt und dann einfach wieder abzieht. Viele werden sich wundern, wie gut er dieses Amt ausfüllen wird.“
In der Koalition würde es jetzt „vertrauensbildende Maßnahmen brauchen, vor allem von den Grünen. So wie man zuletzt miteinander umgegangen ist, macht man das in einer Koalition einfach nicht.“
„Die Grünen haben gegenüber ihrer Basis Gesprächsbedarf“
Tagelang stand ja im Raum, dass die Grünen einen Misstrauensantrag der Opposition zustimmen und mit SPÖ, Neos und FPÖ zusammenarbeiten bzw. gar eine Regierung bilden. „Die Grünen haben öffentlich mit einer Koalition mit Herbert Kickl geliebäugelt, da haben sie gegenüber ihrer Basis sicher einiges an Gesprächsbedarf“, meint Schützenhöfer.
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