Ein Tumor oder Aneurysma im Kopf - das sind Diagnosen, die Betroffene erschaudern lassen und Neurochirurgen viel abverlangen. Für die Vorbereitung und exaktere Durchführung von Eingriffen am Gehirn entwickelte cortEXplore aus Linz ein Navigationssystem. Dafür gab’s zuletzt den Landespreis für Innovation.
Hochauflösende Kameras sind an der Wand montiert, ein Tisch ist aufgebaut, auf dem auf einem Bildschirm 3D-Bilder eines Kopfes zu sehen sind. Stefan Schaffelhofer greift zu einem speziellen Instrument, das mit reflektierenden Sensoren ausgestattet ist, und fährt über den Modellkopf vor ihm. Die Bewegungen des 37-jährigen Unterweitersdorfers werden sofort auch am Bildschirm sichtbar...
„Wir unterstützen beim Simulieren, Planen und Durchführen von neurochirurgischen Eingriffen“, sagt Schaffelhofer. Der Neurowissenschaftler hat vor fünf Jahren seine Zelte in New York abgebrochen, um nach seiner Rückkehr nach Österreich in Linz cortEXplore zu gründen, einen Spezialisten für ein optisches Navigationssystem für neurochirurgische Eingriffe. „Manche Areale im Gehirn sind nur wenige Kubikmillimeter groß - diese zu erreichen, ist ohne Hilfe sehr schwierig“, erklärt Schaffelhofer, der mit Robert Prückl, Michael Ring und Josef Kramer die Gründung gewagt hat und zuletzt auch über den Landespreis für Innovation jubeln konnte.
Die Technologie aus Linz ist bereits international im Forschungsbereich an Universitäten im Einsatz: in New York, Bologna und in Leuven. Im nächsten Schritt soll das Navigationssystem als Medizinprodukt zugelassen werden, die Begutachtung durch eine Ethikkommission läuft gerade.
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