Schon vor sechs Jahren, als Klaus Luger und Bernhard Baier sich in der Stichwahl duellierten, machten lediglich 65.941 Linzer – das waren 43,24 Prozent – von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Doch der damals traurige Tiefstwert wurde gestern noch einmal deutlich unterboten, konnten die beiden Kontrahenten diesmal sogar nur noch 44.747 Bürger – 30,3 (!) Prozent – für den zweiten Gang zur Wahlurne motivieren.
Zerknirschter Baier
„Einfach nur erschreckend“, meinte ein sichtlich zerknirschter Bernhard Baier, dem beim Blick auf die Wahlbeteiligung, aber natürlich auch auf sein Ergebnis (26,9%) gleich zweimal das Gesicht einzufrieren schien. „Höchst alarmierend, wenn man sich vorstellt, dass man große, zentrale Projekte vorantreiben will, aber rund 70 Prozent der Menschen zu Hause bleiben.“ Zum Ergebnis meinte er: „Ich hab’ damit schon ein wenig gerechnet. Es soll nicht als Ausrede gelten, aber die bundespolitische Großwetterlage der letzten Tage hat sicher nicht für Rückenwind gesorgt.“
Sichtlich erleichtert
Während man seitens der ÖVP noch vor der Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses enttäuscht abrauschte, lag man sich bei der Bürgermeister-Partei um 17.04 Uhr kollektiv in den Armen. Klaus Luger, sichtlich erleichtert, herzte wie schon nach dem ersten Wahlgang zuerst Gattin, Tochter und Söhne, um dann die unzähligen Hände der zahlreich erschienenen Gratulanten-Schar zu schütteln. Auch wenn er sich bis zuletzt nicht hundertprozentig sicher sein wollte, dass er den von fast allen Seiten erwarteten Wahlsieg einfahren wird können, hatte er schon ein gutes Gefühl und auch die perfekte „Vorbereitung“. „Gestern Abend habe ich noch für meine Damen gekocht – es gab gefüllte Kalbsbrust – und dann ging’s zeitig ins Bett.“
Bestätigung für offene Stadt ohne Ausgrenzung
In seinem ersten Statement bedankte er sich bei allen seinen Mitstreitern und Unterstützern: „Dass dieses Ergebnis Realität geworden ist, ist nicht nur eine Bestätigung meiner Person, sondern, dass wir versucht haben, diese Stadt immer auch als eine offene Stadt, die niemand ausgrenzt und in der wir alle miteinander wertschätzend umgehen, zu führen. Es ist uns gemeinsam gelungen, in den letzten Jahren ordentliche Brocken abzuarbeiten und die Pandemie gut zu bewältigen.“
„Triumph-Spritzer“
Dass er gestern dann nicht so zeitig Schlaf fand, war ihm vergönnt. Luger mit einem „Triumph-Spritzer“ in der Hand: „Heute feiern wir richtig – und morgen fangen wir erst eine halbe Stunde später zu arbeiten an.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.