Für mehr „Fairness“
D: Tests für Ungeimpfte kosten bis zu 73,27 Euro
Bei unseren deutschen Nachbarn werden Corona-Schnelltests nun richtig teuer. Die Spannbreite der Kosten der ehemaligen Gratis-Tests reicht ab Montag von 8,33 Euro bis 73,27 Euro. Ein teurer Spaß für alle Ungeimpften, die Veranstaltungen und Restaurants besuchen wollen. „Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler“, argumentiert Gesundheitsminister Jens Spahn. Jeder, der gewollt hätte, hätte „sich mittlerweile impfen lassen“ können.
Bislang hatte jeder Deutsche Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche durch geschultes Personal. Doch ab 11. Oktober ändert sich das. Nun dürfen nur noch ausgewählte Gruppen der Gesellschaft einen kostenlosen Test wahrnehmen, schreibt eine neue Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums vor.
Tests in Schulen oder Spitälern bleiben kostenlos
Spahn verwies auch darauf, dass es Tests in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen oder auf der Arbeit weiterhin kostenlos gebe. „Das ist wichtig, um gut durch Herbst und Winter zu kommen.“ Er hob zudem hervor, dass jeder sich weiterhin kostenlos gegen Corona impfen lassen könne.
Hoffnung auf Impfung statt regelmäßiger Testung
„Bürgertests werden ab Montag nur noch für diejenigen kostenlos sein, für die es keine empfohlene Impfung gibt. Das sind insbesondere Kinder und Jugendliche.“ SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erhofft sich vom Ende der Gratis-Tests auch positive Auswirkungen auf die Impfquote. „Kostenpflichtige Tests werden dazu führen, dass sich sehr viele noch impfen lassen, weil sie eine regelmäßige Testung vermeiden wollen“, sagte er den Funke-Zeitungen.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten im August vereinbart, dass das vom Bund seit März finanzierte Angebot mit kostenlosen „Bürgertests“ für alle auch ohne Corona-Symptome enden soll. Für viele Ungeimpfte wird der Corona-Alltag damit ab Montag komplizierter und teurer.
Kein Lohn mehr für Ungeimpfte in Quarantäne
Ungeimpfte Beschäftigte, die in Quarantäne müssen, bekommen ab 1. November deutschlandweit keinen Ausgleich mehr für entgangenen Lohn. Dies sei eine „Frage der Fairness“, so Spahn. Wer sich selbst schütze, könne zu Recht fragen, warum er für jemanden, der nicht geimpft ist und deshalb in Quarantäne müsse, mitzahlen solle. Mit der Entscheidung gegen eine Impfung sei die Verantwortung verbunden, „finanzielle Folgen zu tragen“.
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