Unmittelbar nach der Angelobung des neuen Bundeskanzlers Alexander Schallenberg hat auch schon ein erster Vertrauter von Ex-Kanzler Sebastian Kurz seinen Job verloren. Gerald Fleischmann legt die Funktion des Medienbeauftragten im Kanzleramt zurück und geht vorerst auf Urlaub. Auch Kurz‘ Sprecher Johannes Frischmann befindet sich derzeit auf Urlaub. Weiter in der Schaltzentrale bleibt Bernhard Bonelli, er wird auch unter Kanzler Alexander Schallenberg die Kabinettschef-Agenden ausüben.
Am Mittwoch hatten Hausdurchsuchungen im Kanzleramt, dem Finanzministerium, der ÖVP-Zentrale und den Wohnsitzen einiger der engsten Mitarbeiter des damaligen Kanzlers Sebastian Kurz stattgefunden. Betroffen waren Fleischmann, Frischmann und Chefstratege Stefan Steiner. Es geht um mutmaßlich geschönte Meinungsumfragen und bestellte Berichterstattung in der Tageszeitung „Österreich“, die im Gegenzug mit Inseraten belohnt worden sein soll. Diese Anzeigen sollen vom Finanzministerium und damit vom Steuerzahler bezahlt worden sein, obwohl die ganze Konstruktion ausschließlich dem persönlichen Fortkommen des späteren ÖVP-Chefs gedient haben soll, wie es die Staatsanwaltschaft beschreibt.
Pressesprecher Frischmann, er war zur Zeit der Vorwürfe zunächst Pressesprecher des Finanzministers und wechselte im Wahlkampf-Sommer 2017 zu Kurz. Gegen Kurz und neun weitere Verdächtige wird wegen des Verdachts der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit ermittelt. Kurz weist die Vorwürfe als falsch zurück, legte aber nach tagelangem Druck auch seitens des Koalitionspartners und aus eigenen Landesparteien das Kanzleramt zurück und übergab an Alexander Schallenberg.
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