Ministerin antwortet

Fünf Fakten, wie man Krsko stoppen kann

Steiermark
12.10.2021 06:00

Viele Steirer sind besorgt: Was tut Österreich, um die von Slowenien ausgehende Atomgefahr vor unserer Haustür „auszuschalten“ und den Weiterbetrieb des Risiko-Reaktors zu verhindern? Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) liefert uns Antworten.

Was unternimmt Ihr Ministerium, um den Weiterbetrieb des AKWs zu verhindern?
Wir haben enorme Bedenken gegen die geplante Laufzeitverlängerung und den Ausbau des AKWs. Und sie werden noch größer, wenn man miteinbezieht, dass sich Krško in einem Erdbebengebiet befindet! Ich habe unsere Sorgen bereits meinen slowenischen Amtskollegen Andrej Vizjak und Jernej Vrtovec mitgeteilt - und ich bin zuversichtlich, dass sie auch ernstgenommen werden. Außerdem wird sich Österreich an der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung beteiligen.

Gibt es einen Zeitplan für die Erdbebenrisiko-Studie zu Krško? Bis wann sollte Slowenien diese in Auftrag gegeben haben?
Slowenien hat uns zugesichert, weitere seismologische Untersuchungen zum Standort des AKWs durchzuführen. Die ersten Ergebnisse dazu sollen laut unseren Informationen bis Ende 2021 vorliegen.

Umweltministerin Leonore Gewessler (Bild: Christian Jauschowetz)
Umweltministerin Leonore Gewessler

Wann startet die Stellungnahme Österreichs zum Verlängerungsverfahren des AKWs?
Derzeit gehen wir davon aus, dass das Stellungnahmeverfahren im Frühjahr 2022 starten kann.

Welche Erkenntnisse hat Österreich in der Problematik rund um die Alterung des Reaktors?
Krško wurde in den Siebzigerjahren gebaut, hat also schon einige Jahrzehnte am Buckel. Für die Nachrüstung der Sicherheitsstandards gibt es keine klaren Leitlinien. Und es gab auch immer wieder Vorfälle mit gefälschten oder in betrügerischer Absicht falsch hergestellten Produkten für die Nachrüstung von Atomkraftwerken. Das macht mir große Sorgen.

Wie wichtig ist für Sie die Beteiligung der Bevölkerung: Die Petition von Global 2000 und der „Krone“ ist ja ein großer Erfolg!
Ja, unsere Geschichte zeigt uns auch, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement ist. Österreich hat mit der Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf eine richtungsweisende Entscheidung gegen die Atomkraft getroffen. Dieser Konsens ist fest in unserer Gesellschaft verankert. Ich bin davon überzeugt, dass die Einbindung der Bevölkerung demokratiepolitisch wichtig ist. Wenn wir an Krško denken: Wir alle wären von einem Atomunfall enorm betroffen.

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