Nachdem Alexander Schallenberg (ÖVP) mit dem „Weglegen“ des Akts der Hausdurchsuchung für seinen ersten Aufreger als Bundeskanzler gesorgt hatte, entschuldigte er sich auf Twitter, falls der Eindruck entstanden sei, es habe sich dabei um eine Respektlosigkeit „gegenüber der unabhängigen Justiz“ gehandelt. Dies sei keinesfalls seine Intention gewesen, „und es tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist“.
Zuvor hatte ihm NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger die 104 Seiten schwere Anordnung zur Hausdurchsuchung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in die Hand gedrückt. Schallenberg wirkte von der Aktion der NEOS-Chefin genervt und legte den Akt kurz darauf zu Boden.
„Lesen Sie sich das durch!“
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) verschränkte die Arme und beobachtete den Vorgang mit steinerner Miene. Meinl-Reisinger hatte es wohl darauf angelegt, den neuen Kanzler zu provozieren, denn sie empfahl Schallenberg mit einem breiten Grinsen: „Lesen Sie sich das durch!“
Meinl-Reisinger spricht Festnahme an
Auch die jüngste Entwicklung in der Causa rund um die Korruptionsvorwürfe gegen ÖVP-Politiker wollte Meinl-Reisinger nicht unkommentiert lassen: „Es ist schon spannend, dass während Sie, Herr Bundeskanzler, im Hohen Haus gesprochen haben und die Unschuld von Sebastian Kurz beteuert haben, eine Meinungsforscherin festgenommen wurde.“
Bei seiner Antrittsrede im Parlament hatte Schallenberg davor noch einmal deutlich gemacht, dass er sich weiterhin mit seinem Vorgänger Kurz eng abstimmen werde. „Alles andere wäre absurd“, erklärte er.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.