Warum? Weil der Verbund dafür zu sorgen hat, dass Österreich nicht nur ausreichend mit Strom versorgt ist, sondern dass auch die Nachhaltigkeit weiter forciert wird. Bei der Stromerzeugung stammen beim Verbund bereits 97 Prozent aus erneuerbaren Quellen dank der Wasserkraft, aber, so Strugl: „Wir müssen zusätzlich wertvolle Ressourcen mobilisieren, durch Windkraft, Fotovoltaik und den weiteren Ausbau bestehender Wasserkraftanlagen.“
Ein Schwerpunkt wird beim Ausbau der Speicherkapazitäten liegen, da die neuen „alternativen“ Energiequellen schwankende Erzeugungsmengen liefern, das muss abgefedert und ausgeglichen werden. Reißeck II, Limberg III und Kaprun sind Standorte, die mit mehreren Hundert Millionen Euro „aufgerüstet“ werden.
„Marktpreise für CO2 bei 60 Euro“
Neben den Speichermöglichkeiten wird auch ein forcierter Leitungsausbau notwendig sein. Strugl: „Wir brauchen Flexibilität für die neue Struktur der schwankenden Erzeugung.“ Was den CO2-Preis betrifft, so zeigt sich der Verbund-Chef pragmatisch: „Die 30 Euro sind das deutsche Niveau, auch wenn der Marktpreis schon bei 60 Euro liegt.“
An ein rasches Absacken des Strompreises glaubt der Top-Manager nicht: „Ich erwarte, dass der Strompreis auf hohem Niveau bleiben wird – und der sogenannte grüne Strom überhaupt ein extrem knappes Gut in ganz Europa werden wird.“
Wasserstoff ist „Champagner der Energie-Wende“
Ehe der Wasserstoff seinen breiten Durchbruch schafft, wird als Zwischenschritt das Gas mit vollen Speichern eine Klimaverbesserung bewirken können. Noch gilt Wasserstoff als „Champagner der Energie-Wende“, er ist siebenmal teurer als herkömmliche Lösungen, aber die Forschung geht intensiv weiter.
Bei der Umstellung des Autoverkehrs auf E-Mobilität sieht Strugl keine Versorgungsengpässe, hingegen wird der Umstellungsprozess in der Industrie (z.B. Stahl, Aluminium) viel gravierender ausfallen. Die neueste gute Nachricht: Für heuer wird beim Verbund ein erhöhtes Konzernergebnis von „740 bis 810 Millionen Euro“ angepeilt.
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