Eingeschränkt geöffnet

Stolzalpe: Neue Kinderambulanz sorgt für Ärger

Steiermark
12.10.2021 19:40

90 Kilometer Straße liegen zwischen Murau und Leoben - eine weite Strecke, die nun viele Eltern bewältigen müssen, wenn ihre Söhne und Töchter ein Spital benötigen. Denn im lokalen LKH Stolzalpe hat die neue Kinderambulanz nur eingeschränkte Öffnungszeiten. In Murau ist der Ärger groß, eine Petition wurde gestartet.

Eltern wissen aus leidvoller Erfahrung: Ihre Kinder benötigen vielfach nachts oder an Wochenenden medizinische Hilfe. Diese haben die Bewohner des Bezirks Murau bisher im Spital auf der Stolzalpe rund um die Uhr erhalten. Die nun eingerichtete Kinderambulanz hat jedoch nur eingeschränkt geöffnet: von Montag bis Donnerstag von 8 bis 13 Uhr, am Freitag von 8 bis 12 Uhr. Darüber hinaus müssen die Kleinen zur Abklärung und Behandlung in das Landeskrankenhaus Leoben.

Diese „Verschlechterung der Versorgung“, so Muraus Bürgermeister Thomas Kalcher (ÖVP), lässt die Wogen hochgehen. „Es werden ja auch Rotkreuz-Ressourcen gebunden, wenn die Rettung mit Kindern nach Leoben und wieder zurück fahren muss.“ Zudem werde die ohnehin von Abwanderung betroffene Region für Jungfamilien nicht attraktiver.

Drei Ärzte sind vor Ort, acht wären notwendig
Für die Kages als Spitalsbetreiber ist der Schritt aber alternativlos: „Für eine Versorgung rund um die Uhr wären aufgrund des neuen Ärztezeitgesetzes acht Kinderärzte notwendig“, sagt Sprecher Reinhard Marczik. Auf der Stolzalpe gibt es derzeit drei. Das bisherige Angebot sei primär deren immensem Einsatz zu verdanken, man habe sich aber in einer „rechtlichen Grauzone“ befunden.

Apropos Recht: Die Kages wollte, dass außerhalb der Ambulanzzeiten Ärzte aus Leoben und von der Stolzalpe via Videokonferenz Fälle gemeinsam abklären. Doch für dieses telemedizinische Angebot gab es kein grünes Licht aus dem Gesundheitsministerium.

Schon einige Familien im LKH abgewiesen
Die juristische Erklärung beruhigt die Gemüter in der Region nicht. „Da hätte man doch schon längst reagieren müssen“, meint Kalcher, laut dem es bereits einige Fälle von abgewiesenen Familien gibt. „Das Personal kann aber nichts dafür, das ist ja weisungsgebunden.“

Politisch macht nun auch die FPÖ Druck. Sie sammelt Unterschriften für eine Petition, in der gefordert wird, dass die Kinderambulanz auch an Wochenenden geöffnet hat.

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