Zu Beginn wurden alle Teslas in den USA produziert, seit 2019 rollen die Elektroautos auch in China vom Band, einige Model S werden in den Niederlanden endgefertigt und ab Dezember wird es die ersten Exemplare made in Germany geben. Doch schon jetzt stammt mehr als ein Drittel der Teile jedes Tesla Model 3 von unseren Nachbarn, vom Fahrwerk bis zu den Sitzen, vom Sensor bis zum Türschloss.
Das ist natürlich nichts, was Tesla von sich aus öffentlich macht, der kalifornische Konzern veröffentlicht ja nicht einmal Motorleistungsangaben oder Batteriekapazitäten. Doch die Fachhochschule Dortmund hat im Auftrag des Handelsblatts nachgeforscht und ist auf eine Quote von 35 Prozent der Teile gekommen, die von deutschen Zulieferern stammen.
Das ist kein Wunder, schließlich stammen grundsätzlich viele Teile von in unseren Breiten relevanten Autos von Spezialisten, seien es eigenschaftsbestimmende Bereiche von Fahrzeugen wie Fahrwerk oder Lenkung oder eher unauffällige Teile. Zulieferer wie ZF, Bosch oder Continental sind fast überall zu finden. Teilweise haben sie Systeme im Angebot, die dann für einzelne Hersteller adaptiert werden. Ein besonders plakatives Beispiel (das bei einem Tesla aber nicht gilt) wäre etwa ein Automatikgetriebe von ZF, das in vielen Autos eingesetzt, bei BMW aber mit einer dort im Haus entwickelten Software betrieben wird.
Zurück zu Tesla. Hier ein Auszug der deutschen Zulieferer und ihrem Beitrag zum Tesla Model 3:
ZF baut auch für den Tesla Model 3 Fahrwerks- und Sicherheitssysteme sowie die Lenkung. Auch Bosch trägt zum Fahrwerk bei und liefert außerdem das Scheibenwischergestänge. Thyssen-Krupp Bilstein steuert nicht nur die Stoßdämpfer, sondern auch die Radmuttern bei. Ohne Elring Klinger gäbe es die Karosseriestruktur nicht, von Infineon kommen Chips für Dashboard und Motoren.
Auf Recaros sitzt es sich gut, ifm electronic versorgt das Model 3 mit Sensoren, von Automotive Lighting stammen Scheinwerfer und Blinker, von S1nn der Stereosound, dank Stabilus lassen sich Kofferraum und Frunk öffnen.
Übrigens: Auch viele chinesische Marken rüsten ihre Autos mit deutscher Technik aus. Grundsätzlich gilt: Das Ganze ist immer mehr als seine Teile.
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