Containerstau in Häfen
Lkw-Fahrermangel gefährdet das Weihnachtsgeschäft
Die britischen Häfen leiden derzeit unter einem Stau an Frachtcontainern. Einige große Reedereien leiteten bereits ihre Schiffe um, um diese auf dem europäischen Festland zu entladen. Die durch den Rückstau verursachten Lieferengpässe - etwa bei Spielzeug und elektronischen Gütern - könnten sogar das Weihnachtsgeschäft des Landes gefährden, befürchten Händler.
Im größten britischen Containerhafen in Felixstowe in der Region Suffolk stauen sich Abertausende Tonnen Fracht. Schuld ist der durch den Brexit verschärfte eklatante Mangel an Lastwagenfahrern. Deshalb kann die Ladung nicht ins Hinterland transportiert werden. Zu dem seit Monaten bekannten Problem komme nun die übliche Zunahme durch das anlaufende Weihnachtsgeschäft hinzu, hatte der britische Hafenverband kürzlich mitgeteilt.
Reedereien leiteten bereits größere Containerschiffe um. Die Regierung in London zeigte sich dennoch optimistisch. „Die Situation verbessert sich“, sagte der Generalsekretär der regierenden Konservativen Partei, Oliver Dowden, am Mittwoch dem Sender Sky News. „Ich bin zuversichtlich, dass die Menschen ihre Spielsachen zu Weihnachten bekommen werden.“
Auch in anderen EU-Ländern Mangel an Brummi-Lenkern
Der Fahrermangel ist kein rein britisches Phänomen, auch in Österreich, Deutschland und anderen EU-Ländern gibt es viel weniger Brummi-Lenker als benötigt werden. Allerdings spitzt der Brexit die Lage auf der Insel zu, denn strenge Einwanderungsregeln erschweren den Zuzug von Fachkräften. Die Regierung hat bis zu 5000 vorübergehende Visa für ausländische Arbeitskräfte ausgelobt, um aktuelle Engpässe zu lösen.
Bereits im Vorjahr hatten Container kurz vor Weihnachten die britischen Häfen verstopft. Das lag damals an den Folgen der Corona-Pandemie und den Brexit-Vorbereitungen, weil viele Unternehmen noch vor dem britischen Austritt aus der EU-Zollunion ihre Lager auffüllen wollten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.