Immer dramatischer wird der Lehrermangel an Vorarlbergs Volks- und Mittelschulen. Um diesem entgegenzuwirken, wird bereits jetzt auf eine administrative Entlastung gesetzt. Weiters plant Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink eine Verkürzung der Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule.
Viele schreckte die lange Ausbildungsdauer davor ab, sich für den Lehrerberuf zu entscheiden, meint die Bildungslandesrätin. Statt bisher vier Jahren Bachelor- und bis zu eineinhalb Jahren Masterstudium wird nun über eine verkürzte Form verhandelt. Das Bachelorstudium könnte auf drei Jahre reduziert, der Master in einer längeren Zeitspanne absolviert werden - oder sogar nicht mehr verpflichtend sein.
Um die Qualität der Ausbildung fürchtet NEOS-Bildungssprecherin Sabine Scheffknecht zwar nicht, allerdings hält sie den Vorstoß - ähnlich wie die administrative Entlastung - für einen weiteren „Tropfen auf den heißen Stein“: „Vielen Lehrern fehlt es schlicht und einfach an Wertschätzung, die bürokratischen Hürden werden immer höher“, erläutert Scheffknecht. Nicht verstehen kann sie, weshalb es nach zehn Jahren Diskussion immer noch keinen Plan gibt, wie Hilfslehrer für den Beruf zu begeistern sind.
Ob jemand ein guter Lehrer ist, hänge nicht allein von der Dauer der Ausbildung ab, ist Rainer Gögele, ehemaliger Gymnasiallehrer und Bundeschef von „ProGymnasium“, überzeugt. Grundsätzlich sei es wichtig, dass jemand gerne lehre und mit Kindern und Jugendlichen arbeite. Erlernte Techniken alleine würden nämlich nicht helfen.
„Eine verkürzte Ausbildungszeit ist ein entscheidender Baustein, um wieder mehr Personen für den Schuldienst zu gewinnen“, meint Andrea Kerbleder (FPÖ). Ähnlich wie Scheffknecht sieht sie aber Versäumnisse bei den Zuständigen. Statt weiterer Ankündigung, müssten endlich Lösungen auf den Tisch!
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