Mehrere Verletzte
Zusammenstöße bei Schmuggler-Razzia im Kosovo
Bei Zusammenstößen im Norden des Kosovo sind am Mittwoch mehrere Polizisten und serbische Zivilisten verletzt worden. Die kosovarische Polizei setzte bei einem Einsatz gegen Schmuggler nach Angaben aus Polizeikreisen und von Krankenhäusern Tränengas ein. Serben warfen Steine auf Polizeibeamte. Laut Polizei wurden acht Menschen festgenommen. Mehrere Polizisten und serbische Zivilisten wurden demnach verletzt. Ein Serbe erlitt eine schwere Schussverletzung.
Zu den Zusammenstößen kam es, nachdem die kosovarische Polizei eine Apotheke und einige Geschäfte durchsucht hatte, um den Schmuggel von Waren zu unterbinden. Das führte zu Wutausbrüchen Hunderter Serben, die daraufhin Straßen blockierten. Der Einsatz erfolgte in der Stadt Mitrovica im Norden des Kosovo, die zwischen Albanern, die 90 Prozent der Bevölkerung des Landes stellen, und Serben geteilt ist. Die kosovarische Polizei setzte nach dem Bericht einer AFP-Reporterin auch Blendgranaten ein. Serbische Medien berichteten von einer „extrem angespannten“ Situation.
Nachdem die kosovarischen Einheiten acht Festnahmen bekannt gegeben hatten, kehrte Ruhe ein. Darüber hinaus wurde die Beschlagnahme von mehreren Hunderttausend Euro bekannt gegeben, die illegal ins Land gekommen seien.
Erst vor zwei Wochen war zwischen Serbien und dem Kosovo ein Abkommen geschlossen worden, um die schwersten Spannungen an der Grenze seit mehreren Jahren beizulegen. In dem Streit ging es um die gegenseitige Anerkennung von Auto-Kennzeichen.
Serbien hat die 2008 erklärte Unabhängigkeit seiner früheren Provinz Kosovo nie anerkannt - im Gegensatz zu den meisten westlichen Ländern. Der Kosovo befand sich 1998 bis 1999 in einem Krieg zwischen serbischen Truppen und albanischen Separatisten, die für die Unabhängigkeit kämpften, bis eine NATO-Luftkampagne die serbischen Streitkräfte zurückdrängte.
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