In den letzten zehn Jahren sind die Mieten im Schnitt doppelt so stark gestiegen wie die Einkommen. Die sich weiter öffnende Schere zwischen Wohnkosten und Einkommen hat Folgen: Heute reicht ein Durchschnittseinkommen für einen großen Anteil der Wohnungen am privaten Mietsektor in Wien nicht mehr aus.
Der durchschnittliche Einpersonenhaushalt kann sich gerade einmal 29 Quadratmeter Wohnfläche leisten - weniger als die laut Wiener Bauordnung zulässige Mindestgröße (30 m2).
Wenn auf der einen Seite ein Durchschnittsverdiener Probleme hat, eine leistbare Wohnung zu finden, auf der anderen Seite die Immobilienwirtschaft satte Gewinne feiert, dann ist der „freie Markt“ aus den Fugen geraten. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das für uns alle leistbar sein muss. Politische Lösungen sind überfällig - die Bundesregierung ist in der Pflicht, Mietrecht ist Bundessache.
Unsere Vorschläge: Ein einheitliches Mietrecht mit klaren Mietzinsobergrenzen, eine deutliche Einschränkung der Befristungsmöglichkeiten sowie eine Senkung der Betriebs- und Kautionskosten. Derzeit gelten die gesetzlichen Preisgrenzen nur für private Altbauten (errichtet vor 1945). Hier sind drei von vier überprüften Mieten zu hoch - Mieter können aber zu viel Bezahltes zurückfordern.
Elke Hanel-Torsch, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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