Ein spanisches Gericht hat die Vollstreckung einer Haftstrafe (6 Monate!) gegen Bayern Münchens Fußball-Weltmeister Lucas Hernandez angeordnet! Es geht um ein Justiz-Urteil aus dem Jahr 2019, in dem er des Verstoßes gegen ein Annäherungs- und Kontaktverbot gegenüber seiner Freundin schuldig gesprochen wurde. Kurios: Mit besagter Freundin hat sich Hernandez längst versöhnt, die beiden sind inzwischen verheiratet. Für die Justiz spielt das keine Rolle …
Rückblick: Hernandez und seine inzwischen Angetraute hatten sich am 2. Februar 2017 auf offener Straße eine handgreifliche Auseinandersetzung geliefert, der 2019 zum FC Bayern gewechselte Fußballer soll dabei angetrunken gewesen sein. Grund genug für Amelia Ossa Llorente, ein gerichtliches Annäherungs- und Kontaktverbot zu erwirken.
Freilich: Das Paar versöhnte sich schnell wieder, heiratete und flog schließlich gemeinsam auf Urlaub in die USA - bei der Rückkehr in Madrid wurde allerdings der Verstoß gegen die gerichtliche Verfügung festgestellt und Hernandez zunächst zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Weil er dieses Urteil ignorierte, wurde im nächsten Schritt die sechsmonatige Haftstrafe verhängt.
Dass Spaniens Justiz die nach Streit und Verfügung der Kontaktsperre erfolgte Heirat von Hernandez und Llorente ignoriert, ist übrigens kein Irrtum oder Versehen, sondern Absicht: Es soll nämlich verhindert werden, dass Betroffene von häuslicher Gewalt unter Druck mittels Verehelichung zu einer Versöhnung gebracht werden.
Vonseiten der Anwälte von Hernandez wird offenbar noch versucht, die Haft- in eine Geldstrafe umzuwandeln, eine erste Berufung gegen die Vollstreckung wurde allerdings abgelehnt. Stand jetzt muss Hernandez am 19. Oktober um 11 Uhr vor Gericht erscheinen und sich anschließend binnen zehn Tagen freiwillig in einem Gefängnis einfinden …
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