Jetzt ist es fix! Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führt nun die Ermittlungen rund um die Betrugsvorwürfe bei der Energie Ried weiter. Laut eines Zwischenberichts des Landeskriminalamts Oberösterreich übersteigt die Schadenssumme fünf Millionen Euro. Damit wandert die Zuständigkeit von der Staatsanwaltschaft Ried zu den Korruptionsstaatsanwälten.
Quo vadis Energie Ried? Diese Frage stellt sich nach der nun übertragenen Zuständigkeiten an die WKSTA und den am 12. Oktober stattgefundenen Sonder-Stadtrat mehr denn je. Wie berichtet, hatte ihn Noch-Stadtchef Albert Ortig (VP) einberufen. Ziel: eine Mehrheit für einen Sondergemeinderat, bei dem das Aus für die erst vor zehn Monaten eingestellten Geschäftsführer besiegelt wird. „Daraus wird nichts. Mehr darf ich nicht sagen“, hielt sich Grünen-Stadtrat Lukas Oberwagner an die Verschwiegenheitspflicht. Auch von seinen Kollegen war nicht mehr zu erfahren.
Neo-Bosse deckten Betrug auf
Die Botschaft ist dennoch völlig klar: Der Stadtsenat steht einstimmig hinter der Geschäftsführung, ist mit der Tätigkeit des akribisch arbeitenden Duos zufrieden. Die beiden deckten den Betrugsskandal auf. Ihre Vorgänger sollen durch die Meldung von falschen Leitungslängen die Aufsichtsbehörde E-Control um zumindest einen hohen einstelligen Millionen-Betrag betrogen haben. Ob Ortig etwas mitbekommen hat, ist unklar. Es gilt für alle die Unschuldsvermutung.
Aufbau einer neuen Hierarchie
Klar ist auch: Nach der Abfuhr im Stadtrat steht Ortig (73) völlig isoliert da. Dass er bis zur Amtsübergabe an Parteikollege Bernhard Zwielehner am 18. November nicht mehr dazwischenfunken wird, scheint unwahrscheinlich. Jedenfalls herrscht unter den 120 Mitarbeitern Verunsicherung, gepaart mit Frust und Neid. Denn im städtischen Unternehmen gab es nur eine Führungsebene mit den zwei diktatorisch agierenden Langzeit-Bossen. Nun soll eine neue Hierarchie aufgebaut werden.
„Zündlerei“ nicht ausgeschlossen
Die Ernennung neuer Abteilungsleiter sorgt für Missgunst. Die angespannte Situation könnten „Zündler“ nutzen, um gegen das neue Chef-Duo mobil zu machen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.