Lage „verwirrend“
Bogenschütze tötete mehrere Menschen in Norwegen
Im südnorwegischen Kongsberg hat ein Bogenschütze am Mittwochabend zumindest vier Menschen getötet. Es habe auch mehrere Verletzte gegeben, teilte die Polizei mit. Der Täter habe gefasst werden können, nachdem er sich zuvor großflächig im Zentrum der südlich von Oslo gelegenen Stadt bewegt habe. Details wollte Polizeichef Öyvind Aas nicht nennen. Auch über das mögliche Motiv wollte er nicht spekulieren.
Die Zeitung „Verdens Gang“ hatte zuvor unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, mindestens vier Menschen seien getötet worden.
Zuvor hatte die Polizei über die Gewalttat in der Stadt Kongsberg südwestlich von Oslo berichtet. Ein Mann sei mutmaßlich mit Pfeil und Bogen bewaffnet gewesen und gefasst worden. Es sehe nach einem Einzeltäter aus.
Wie Polizeichef Øyvind Aas im Rahmen einer Pressekonferenz erklärte, erhielten die Einsatzkräfte um 18.13 Uhr mehrere Meldungen, dass eine Person mit einer Waffe, nämlich einem Pfeil und Bogen, im Zentrum Kongsbergs herumlief, wie das norwegische „Aftenposten“ berichtete. Der Täter soll an mehreren Stellen im Stadtgebiet unterwegs gewesen sein, darunter in einem Lebensmittelgeschäft.
Man arbeite aber mit Hochdruck daran, an den Orten, an denen die kriminellen Handlungen stattgefunden haben, Spuren zu sichern, um möglichst viele Informationen über das Geschehene zu erhalten, sagte Aas.
„Wir haben viele Zeugen, mit denen wir reden müssen", sagte der Polizeichef. Medienberichten zufolge gab es ein starkes Polizeiaufgebot in der Stadt. Hubschrauber kreisten über dem Zentrum von Kongsberg, auch Bombenexperten waren im Einsatz.
Täter bereits festgenommen
Der mutmaßliche Täter konnte bereits festgenommen werden, die Polizei geht zudem davon aus, dass es sich dabei um einen Einzeltäter gehandelt handelt, der sich in einem großen Gebiet bewegt habe. Nach weiteren Tätern werde nicht gesucht. Die Verletzten seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar. Nach Polizeiangaben war es noch zu früh, um die Frage zu beantworten, ob es sich um eine terroristisch motiverte Tat gehandelt haben könnte.
Zeuge schildert Flucht vor der Polizei
Laut „Laagendalsposten“ wurde die gesamte Westseite der Stadt evakuiert und weitreichende Gebiete abgeriegelt wurden. Die Zeitung berichtete auch von einem Zeugen, der gesehen habe, wie der Täter vor der Polizei geflohen sei, die nach ihm geschossen habe. Der Zeuge soll dabei auch eine verletzte Frau an einer Kreuzung liegen gesehen haben, die um Hilfe rief. Mehrere Personen sollen dort schwer verletzt worden sein.
Norwegen hat vor zehn Jahren den schwersten Terroranschlag seiner modernen Geschichte erlebt. Am 22. Juli 2011 hatte der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik zunächst im Osloer Regierungsviertel eine in einem weißen Transporter versteckte Bombe gezündet und dabei acht Menschen getötet.
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