Wichtige Fragen rund um das Entgiftungsorgan beantwortet im Folgenden Facharzt Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Gschwantler aus Wien. Vertiefende Informationen dazu erhalten Interessierte übrigens auch in der neuen Broschüre „Magen und Darm verstehen“.
Die Leber überprüft das Blut auf fremde Bestandteile und reinigt es. Danach nimmt sie die verdaulichen Stoffe auf und liefert über das Blut Nährstoffe zu den Körperzellen. Darüber hinaus spielt sie eine Rolle im Blutkreislauf und bildet Ausgangsstoffe für verschiedene Hormone. Zudem produziert die Leber Gallenflüssigkeit. Lauter lebenswichtige Vorgänge also! Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Gschwantler, 4. Medizinische Abteilung mit Gastroenterologie, Hepatologie und Endoskopie, Klinik Ottakring, Wien, zeichnet als wissenschaftlicher Leiter für die neue Broschüre „Magen und Darm verstehen“ verantwortlich. Darin beantwortet er unter anderem folgende Fragen:
Was schadet der Leber?
Im Normalfall kann sie sehr gut regenerieren. Leberzellschäden werden in erster Linie durch Hepatitis (vorbeugend helfen Schutzimpfungen!), Alkohol oder Vergiftungen verursacht. Auch fette Kost und Übergewicht beeinträchtigen das Organ. Zudem nehmen wir heutzutage wesentlich mehr Zucker über die Nahrung auf als unsere Eltern- oder Großelterngeneration. Das führt zu einer enormen Belastung für die Leber, die nicht selten mit Fetteinlagerungen reagiert. Ebenso wirken sich große Mengen Fruchtzucker (Fruktose) negativ aus.
Welche Anzeichen deuten auf eine Fettleber hin? Ist sie gefährlich?
Meist bestehen keine Symptome, und das Leiden wird durch Zufall entdeckt. Manchmal kommt es zu unspezifischen Anzeichen wie Müdigkeit, Völle- oder Druckgefühl im rechten Oberbauch bzw. Übelkeit. Als Risikofaktoren gelten (übermäßiger) Alkoholkonsum, Übergewicht, erhöhter Fruchtzuckerkonsum und Diabetes. An sich ist eine Fettleber relativ harmlos, weil sie sich durch Änderung des Lebensstils völlig zurückbilden kann. In manchen Fällen kann es dort aber auch zu einer Entzündung und in weiterer Folge zur Ausbildung einer Zirrhose kommen. Diese Erkrankung wiederum erhöht das Risiko für Leberkrebs.
Wie viel Alkohol ist zu viel?
Bei Frauen mehr als 20 g Alkohol pro Tag - das entspricht in etwa einem großen Bier oder einem Viertel Liter Wein. Für Männer sind es mehr als 40 g pro Tag.
Wie wird Leberkrebs behandelt?
Die operative Entfernung, eine Lebertransplantation sowie radiologische Verfahren sind mögliche Therapieformen in einem frühen Krebsstadium. Für die medikamentöse Behandlung stehen Arzneien zur Verfügung, die den Verlauf verlangsamen können, aber nur selten zu einer Tumorverkleinerung oder Heilung führen.
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