Unvollendetes Projekt

Hier rostet Trumps Mexiko-Grenzzaun vor sich hin

Ausland
14.10.2021 11:16

Unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Jänner dieses Jahres hat der neue US-Präsident Joe Biden mit der Demontage einiger besonders umstrittener Entscheidungen seines Vorgängers Donald Trump begonnen. In einer seiner ersten Amtshandlungen stoppte er den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko, der 2016 ein zentrales Versprechen aus Trumps Wahlkampf gewesen war. In Pharr im US-Bundesstaat Texas rosten seither rund 10.000 Stahlstelen, die den Grenzzaun bilden sollten, vor sich hin.

Im Städtchen Pharr nahe der mexikanischen Grenze liegen seither Stahlplatten im Wert von rund 100 Millionen US-Dollar (umgerechnet 86 Mio. Euro) und rosten fröhlich vor sich hin, wie Drohnen-Aufnahmen (siehe Video oben) zeigen.

Das unvollendete Projekt, das Trump während seiner Amtszeit als Zeichen gegen unkontrollierte Einwanderung aus Zentralamerika angekündigt hatte, hat bereits mehrere Milliarden US-Dollar verschlungen. Alles was davon übrig blieb, sind verlassene Baustellen und Umweltprobleme.

Biden: „Eine Verschwendung von Geld“
Vor der US-Wahl 2016 hatte Trump versprochen, eine „wunderschöne Mauer“ an der rund 3200 Kilometer langen gemeinsamen Grenze zu Mexiko zu errichten, um Einwanderer, Drogenschmuggler und andere Kriminelle fernzuhalten. Biden sah im Bau einer massiven Mauer, die die gesamte südliche Grenze umspannt, allerdings „keine ernsthafte politische Lösung“ und nur „eine Verschwendung von Geld“.

Donald Trump bei einem Besuch in Pharr (Texas) am 30. Juni 2021 (im Hintergrund ein Stück Grenzzaun) (Bild: AFP/Sergio Flores)
Donald Trump bei einem Besuch in Pharr (Texas) am 30. Juni 2021 (im Hintergrund ein Stück Grenzzaun)

Weil der Kongress in Washington ihm aber die Mittel für das umstrittene Vorhaben verweigerte, umging Trump die Blockade mit der Erklärung eines nationalen Notstands an der mexikanischen Grenze und ließ Gelder aus dem Verteidigungshaushalt für den Mauerbau umwidmen. Ein Teil von Trumps Versprechen war, dass das Nachbarland selbst für den Bau bezahlen werde. Mit dieser Forderung biss er bei der Regierung Mexikos aber auf Granit, weshalb die Gelder für das Projekt aus dem US-Staatsbudget flossen.

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