Schon vor seiner Wahl zum Chef der Arbeiterkammer OÖ bekommt Andreas Stangl rauen Gegenwind zu spüren - und zwar von seinen eigenen Genossen. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband greift den roten Gewerkschafter frontal an: Stangl habe Kurzarbeitsanträge „eiskalt abgelehnt“ und damit Arbeitsplätze gefährdet.
In gut einem Monat wird Andreas Stangl die Funktion des AK-Präsidenten von Johann Kalliauer übernehmen. Dass der streitbare Gewerkschafter nur zwei Tage nach Kalliauers Rückzugs-Ankündigung als Nachfolger präsentiert wurde, sollte wohl Diskussionen über mögliche andere Kandidaten im Keim ersticken. Ganz gelungen ist das Manöver nicht: Vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) hagelte es am Donnerstag heftige Kritik.
Keine „notwendige Sozialkompetenz“
Stangl habe „Kurzarbeitsanträge von Kleinbetrieben nur mit 70 Prozent bemessen, obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte, auch eine 90-prozentige Quote festzulegen“, sagt SVW-Präsident Manfred Zaunbauer. Er spricht Stangl die „notwendige Sozialkompetenz“ ab. Dessen Ankündigung, lösungsorientiert zu agieren, sei aber „zumindest ein Hoffnungsschimmer, dass seine bisherige ruppige Art gegenüber den Vertretern der Arbeitgeber die Sozialpartnerschaft nicht gefährdet“.
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