Lukaschenko im Visier
Schleusen Airlines Migranten über Minsk in die EU?
Deutschlands Außenminister Heiko Maas (SPD) wirft Fluggesellschaften vor, illegale Flüchtlinge bei der Einreise in die EU über Weißrussland zu transportieren. „Jeden Tag kommen auf dem Flughafen in Minsk Hunderte verzweifelte Menschen an. Lukaschenko lockt sie mit falschen Versprechen, um sie dann auf eine gefährliche und illegale Reise in die Europäische Union zu schicken“, sagte Maas.
Die Airlines, die diese Menschen beförderten, machten sich zu Helfern des weißrussischen Machthabers Alexander Lukaschenko, kritisierte Maas in der der „Bild“ am Donnerstag.
Thema soll bei EU-Außenministertreffen am Montag erörtert werden
„Diese Unternehmen müssen sich fragen, ob sie Teil eines skrupellosen internationalen Schleuserrings unter Leitung Lukaschenkos sein wollen - und welche Konsequenzen das für sie haben kann.“ Maas kündigte an, diese Frage mit seinen Kollegen bei EU-Außenministertreffen am Montag erörtern zu wollen.
Nachbarländer verschärften Grenzsicherung
Lukaschenko hatte im Mai als Reaktion auf verschärfte Sanktionen der Europäischen Union angekündigt, Migranten nicht mehr an der Weiterreise nach Polen und ins Baltikum zu hindern. Die EU beschuldigt Lukaschenko, Menschen in organisierter Form aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Polen, Lettland und Litauen haben die Grenzsicherung verschärft.
Lesen Sie auch:
Seit August sind auf der neuen Fluchtroute über Weißrussland und Polen der Bundespolizei zufolge mehr als 4300 Menschen unerlaubt nach Deutschland eingereist. Sie stammten vorrangig aus dem Irak sowie aus Syrien, Jemen und dem Iran. Davon sind vor allem Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern betroffen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.