Die steigende Nervosität lässt mutmaßen, dass lange andauernde, flächendeckende Stromausfälle drohen. In vielen Bundesländern werden bereits die Volksschüler darüber informiert, dass mit Blackouts in den nächsten Jahren zu rechnen ist. Doch wie gut sind die Schulen und die Eltern für einen Ernstfall gerüstet? Und wie komme ich im Fall des Falles zu meinen Kindern? Die „Krone“ fragte nach ...
„Die Schulen werden von uns auf mögliche Katastrophen vorbereitet, etwa auf Brände oder Atomunfälle“, sagt Arno Langmeier, Präsidialbereichsleiter der Bildungsdirektion Wien, „und natürlich auch auf ein mögliches Blackout. Es werden unterschiedliche Szenarien im Detail durchgeplant.“ Insbesondere geht es darum, wie die Schüler im Ernstfall entsprechend beaufsichtigt sind, und wie sie sicher und möglichst rasch nach Hause kommen können. „Gerade in einer Situation, die Kindern Angst macht, sind eine vertraute Umgebung und enge Bezugspersonen wichtig.“
Kommunikation über batteriebetriebene Radios
Aber keine Sorge: Sollten die Eltern nicht ausdrücklich unterschrieben haben, dass das Kind bei einem Blackout alleine nach Hause gehen darf, wird kein Schüler auf die Straße geschickt: „Die Schüler werden in kindgerechtem Ambiente weiter gut betreut.“ Die große Herausforderung bei einem Blackout ist die Kommunikation: „Die einzige Möglichkeit ist, mit den Eltern über batteriebetriebene Radios in Verbindung zu treten. Über diesen Weg können wir den Familien auch mitteilen, wenn sich etwa ein großer Stau gebildet hat und sie sich daher besser zu Fuß auf den Weg zur Schule machen sollten.“
Eine besondere Herausforderung ist die Kommunikation. Die einzige Möglichkeit ist, mit den Eltern über batteriebetriebene Radios in Verbindung zu treten.
Dr. Arno Langmeier, Präsidialleiter, Bildungsdirektion Wien
Keine Essensvorräte gebunkert
Für Notstrom ist laut dem Experten an den Standorten vorgesorgt und auch das Wasser wird weiter fließen. Aber: Essen für mehrere Tage steht an den Schulen nicht bereit: „In diesem Fall würde aber das Krisenmanagement der Stadt Wien die Belieferung garantieren“, sagt Langmeier. Das käme auch zum Einsatz, wenn es erforderlich wird, in der Schule zu übernachten. „In Wien gibt es den Vorteil der kurzen Wege, insbesondere die Volksschüler wohnen in der Regel nahe der Schule, Standorte am Land stehen hier vor weit größeren Herausforderungen.“
Das Innenministerium rät dazu, präventiv folgende Fragestellungen in der Familie zu klären:
Schüler gut informiert
Etliche Eltern haben durch ihre Sprösslinge selbst über die Möglichkeit eines Blackouts erfahren. Denn seit einigen Jahren werden schon die Grundschüler umfangreich zum Thema informiert, wie die pädagogische Leiterin der Bildungsdirektion Wien, Ulrike Mangl, bestätigt: „Es wird darüber gesprochen, was es bedeutet, wenn es plötzlich dunkel ist, wie man sich verhält und in der Familie darauf vorbereitet. Sachlich und ohne dabei Ängste zu schüren.“
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