„Es geht um Sex, Rache und Kokain“. „Das Netzwerk der Ibiza-Bande“. „Ibiza-Krimi: Für Tätergruppe fällt der Vorhang“. Großmäulig waren die Überschriften und Geschichten, die zum Thema im bunten Fellner-Tagwerk „Österreich“ und dem dazugehörigen Internet-Auftritt „oe24“ veröffentlicht wurden und immer wieder „Krone“-Moderatorin Katia Wagner in die Nähe dieses Netzwerks rückten. Allein - es stimmte genau nichts. Und das bekam das Medienunternehmen nun zu spüren - in Form einer rechtskräftigen Verurteilung und Entschädigungszahlung von mehreren Zehntausend Euro!
Länger als ein Jahr dauerte das Verfahren, über das nun das Oberlandesgericht Wien als Letztinstanz entschied. „Schon in der ersten Instanz wurde ein Urteil gefällt, das an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ“, so Michael Rami, Anwalt von Katia Wagner.
Zum einen die hohe Entschädigungszahlung von 24.000 Euro und großflächige Urteilsveröffentlichungen in den Fellner-Medien, zum anderen ist im Urteil zu lesen, dass im gesamten Verfahren keinerlei objektiv tragfähigen Anhaltspunkte für die Vorwürfe zu finden sind. Ja, mehr noch: Die Fellner-Medien haben „lediglich Spekulationen veröffentlicht, die in Zusammenhang mit der augenscheinlichen Abneigung des Verfassers gegen die Moderatorin“ stünden …
Der Verfasser heißt Richard Schmitt, war damals Chefredakteur des Fellner-Internet-Portals - und ist heute wieder Chefredakteur eines Online-Mediums …
Dagegen beriefen die Anwälte Fellners, Daniel Bauer und Peter Zöchbauer. Und verloren vor dem Oberlandesgericht als Letztinstanz (18 Bs 50/21s). Und zwar deutlich.
Nicht nur, dass das Urteil der ersten Instanz vollinhaltlich bestätigt wurde, die Entschädigungszahlung wurde fast verdoppelt! Die Fellner-Medien hätten „eine kampagnenartige Berichterstattung gegen Moderatorin Katia Wagner zu verantworten“, so die Senatsvorsitzende in ihrer mündlichen Urteilsbegründung. Fazit: Rufmord kommt teuer …
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