Lokalaugenschein

300-Meter-Schanze in Kärnten ist schon fast fertig

Sport
28.03.2011 10:48
Die 300-Meter-Superschanze im Nationalpark Hohe Tauern ist vor der Fertigstellung! Seit Jänner wurde ein 500 Meter langer Berghang in die größte Naturschanze der Welt verwandelt. Neben drei Pistengeräten sollen bis zu 60 Mitarbeiter damit beschäftigt gewesen sein. Ein erneuter "Krone"-Besuch im 2.500 Meter hoch gelegenen Guttal in Kärnten zeigte, dass der geplante erste 300-Meter-Flug in den kommenden Tagen stattfinden könnte - wenn das Wetter mitspielt.

So viel Verkehr gab's im Guttal wohl noch nie: Pistengeräte bringen laufend Arbeiter, Experten und Wissenschafter auf die gewaltige Schanzen-Baustelle. Und inzwischen kann man schon aus der Ferne die größte Skiflug-Schanze der Welt erkennen: Anlaufspur, Schanzentisch, Aufsprungbahn und Auslauf sind so gut wie fertig. 

Noch einiges zu tun
Täglich beurteilen Wissenschafter die Schneesituation und Baufortschritte. "Es gilt, noch einiges zu tun", verrät einer der  Arbeiter, die dem Vernehmen nach bis zu 100 Euro pro Tag bezahlt bekommen. Beim "Krone"-Lokalaugenschein wurde gerade eine Metall-Plattform für die Filmaufnahmen aufgestellt. Red Bull soll ja eine Dokumentation über den 300-Meter-Rekordflug planen. 

Stillschweigen herrscht jedoch darüber, welcher Skispringer sich vom Bakken zum Rekordflug abstoßen wird. Hoch im Kurs steht ja der Kärntner Weltcupgesamtsieger Thomas Morgenstern! Nach dem legendären Josef "Bubi" Bradl, der 1936 erstmals über die 100-Meter-Marke sprang und Andi Goldberger, der 1994 in Planica die magischen 200 Meter überflog, wäre Morgenstern der dritte Österreicher, der einen Meilenstein in der Geschichte des Skispringens setzen würde.

"Das ist lebensgefährlich!"
Nur der ÖSV wird wohl keine Freude haben, denn die Red Bull-Schanze ist eben keine offizielle. In Frage kommt daher auch "Neo-Skisprung-Pensionist" Adam Malysz. Kopfschütteln erntet das Vorhaben vom Slowenen Janez Gorisek, dem Erbauer der Skiflugschanzen Vikersund und Planica: "Der Mensch wird 300 Meter weit springen, aber erst nach jahrelangem Herantasten. Keiner weiß, welche Kräfte da mitspielen. Das ist lebensgefährlich!"

von Hannes Wallner, Kärntner Krone

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(Bild: KMM)



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