Absturz in Umfragen

Vertrauenskrise: ÖVP auf der Suche nach Auswegen

Politik
16.10.2021 06:00

Sebastian Kurz beschrieb die letzten Tage inklusive Mutation vom Jungstar zum Altkanzler als „Achterbahn der Gefühle“. In Umfragen stürzt Türkis ab. Was ist zu tun?

Bei der echten Achterbahn weiß man, dass man in absehbarer Zeit aussteigen wird. Wann Sebastian Kurz aussteigen wird, ist ungewiss. Die Justiz wird ihn noch länger verfolgen. In Umfragen stürzt der einstige Überflieger samt seiner Partei ab (siehe die aktuellen Zahlen unten), erstellt vom Institut für Demoskopie & Datenanalyse für „Café Puls“/Puls 4. „Vertrauenskrise“ ist noch höflich formuliert.

(Bild: Krone KREATIV)

„Von einem extrem hohen Niveau tief gefallen“
Das Problem: Man habe alles auf eine Karte, also auf eine Person gesetzt, sagt Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle. „Die ÖVP ist mit Kurz aber auch von einem extrem hohen Niveau tief gefallen.“ Vieles von dem, was zuletzt geschah, sei noch nicht in seinen Auswirkungen absehbar. 

Fix ist: Die Skandale um Chats und mutmaßlich gekaufte Berichterstattung sind der Grund für den Absturz. Was kann die ÖVP tun? „Eine neue Lichtgestalt zu finden wird schwer. Ist aber auch nicht unmöglich“, glaubt Stainer-Hämmerle. Nach Jörg Haider habe auch keiner geglaubt, dass jemand seine blauen Höhen erreichen würde. Heinz-Christian Strache schaffte es.

Viel hänge davon ab, wie sich die Teilorganisationen und die Bundesländer verhalten. Eine Rückkehr zu alten „schwarzen“ Verhältnissen sei nicht unwahrscheinlich. „Die Landeshauptleute haben keine Freude mit den Ereignissen. Sie distanzieren sich aktuell so viel wie möglich und so wenig wie nötig“, sagt Stainer-Hämmerle. Demnächst stehen keine großen regionalen Wahlen an. Daher dürften die Länder die weiteren Entwicklungen abwarten. Neue Chats werden folgen. Ermittlungen bleiben sowieso.

Verhinderter Auftritt einer Schlüsselfigur
Eine Beschuldigte in der Inseraten-Affäre sorgt aktuell für Nervosität bei den anderen neun der Zwangsgemeinschaft. Marktforscherin Sabine Beinschab, festgenommen wegen Verdunkelungsgefahr (sie soll nicht nur ihre Festplatte kurz vor der Hausdurchsuchung, sondern auch Chats gelöscht haben), ist wieder auf freiem Fuß. Was hat sie ausgesagt?

Am Wochenende hätte sie an der Fachhochschule Wiener Neustadt vortragen sollen. Dort, wo Christine Aschbacher (ÖVP) ihren Abschluss machte - sie musste wegen Plagiatsvorwürfen als Ministerin abtreten. Der Auftritt von Beinschab wurde kurzerhand abgesagt. 

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