Großfeldsiedlung

Billige Wohnungen, viel Grün – nur Pendler stören!

Wohnen & Verkehr
16.10.2021 11:00

Nicht den besten Ruf hat die Großfeldsiedlung in Wien-Floridsdorf. Eine Umfrage der „Krone“ ergibt ein anderes Bild. Die meisten Bewohner sind mit ihrem Grätzel am Stadtrand sehr zufrieden.

Rund 13.000 Personen wohnen laut MA 23 (Statistik) in der Siedlung. 56 Prozent davon sind in Österreich geboren und österreichische Staatsbürger – um 3 Prozent weniger als im Wien-Schnitt. Mit 35 Prozent ist der Anteil der Drittstaaten-Angehörigen, die nicht aus der EU kommen, höher als im Stadt-Vergleich (25 Prozent).

(Bild: Krone Kreativ)

Nicht mehr Konflikte als in anderen Siedlungen 
Die Probleme halten sich im Rahmen: „Das ist einmal so, wenn viele Menschen zusammenleben“, meint Sebastian Herzig, der seit fast 40 Jahren hier wohnt. Im Großen und Ganzen kämen alle gut miteinander aus.

Bestätigt wird das von der Wiener Polizei: „Natürlich kommt es zu gerichtlich strafbaren Handlungen, aber es passiert nicht mehr als in anderen Siedlungen“, so Pressesprecherin Barbara Gass. Man könne daher nicht von einem gefährlichen Hotspot sprechen.

U1-Station Großfeldsiedlung (Bild: Jöchl Martin)
U1-Station Großfeldsiedlung

Beim Bildungsstand der 25- bis 64-Jährigen gibt es in der Großfeldsiedlung samt benachbarten Wohnhäusern ebenfalls Unterschiede zum Wien-Schnitt: So haben 37 Prozent einen Pflichtschulabschluss oder keinen Abschluss sowie 32 Prozent eine Lehre absolviert. Stadtweit sind es 19 Prozent bzw. 22 Prozent. Niedriger ist die Zahl der Akademiker mit 8 Prozent – gegenüber 28 Prozent im Wien-Schnitt.

Gemeindebauten sorgen für niedrige Mieten 
Dominiert wird das Grätzel von den 5519 Gemeindewohnungen, die die Siedlung umfasst, die in den 1960er- und 1970er-Jahren errichtet wurden. Für die Bewohner gibt es günstige Mieten – besonders für jene, die schon lange drinnen wohnen. So berichtet ein Mann, dass er 675 Euro Zins im Monat für seine 98 Quadratmeter große Wohnung zahlt.

Teuer kann es hingegen bei Eigentumswohnungen werden. „Ich habe 6000 Euro pro Quadratmeter in einem Neubau gezahlt“, erzählt ein Frau. Ein Preis, der auch in anderen Stadtteilen als stolz gelten würde.

Besonders geschätzt wird, dass es zwischen den Bauten viele Grünflächen und Bäume gibt. Parks und Spielplätze sorgen für Aufenthaltsqualität. Für die Nahversorgung gibt es ein Einkaufszentrum.

Parkpickerl wird von einigen herbeigesehnt
Ein Ärgernis sind für viele Pendler aus dem Umland, die entlang der U1-Station Großfeldsiedlung parken. „Ich sehne schon das Parkpickerl herbei und hoffe, dass dann mehr Stellplätze frei sind“, meint eine Frau. Außerdem würden die Einpendler auch für viel Verkehr sorgen. Durch die Pickerl-Einführung ab kommendem März werde es hoffentlich auch etwas ruhiger in der Siedlung werden.

Einst fuhr die Bim in die Großfeldsiedlung - eine Aufnahme aus dem Jahr 1977. (Bild: Kurt Rasmussen)
Einst fuhr die Bim in die Großfeldsiedlung - eine Aufnahme aus dem Jahr 1977.

Für die Bewohner ist die U1-Anbindung – die seit 2006 besteht – ein weiterer Pluspunkt: „Dadurch ist man nicht nur schnell im Grünen, sondern auch rasch im Zentrum“, meinte eine Dame im Park. Nachsatz: „Hier fühle ich mich wirklich wohl.“

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