6574 Zuschauer ließen das Comeback-Derby in der Ostliga zwischen dem Wiener Sportclub und der Vienna zum begeisternden Erlebnis werden. Die Vienna stürmte mit 3:0 an Spitze. Am Ende kamen nackte Tatsachen zum Vorschein, außerdem wurden zwei Fans vorläufig festgenommen.
Bei Spielbeginn standen noch Schlangen vor den Stadiontoren – der übliche verspätete Anpfiff war diesmal wegen der TV-Liveübertragung im ORF nicht möglich. Diese führte dazu, dass Experte Roman Mählich in sein früheres Wohnzimmer am Sportclub-Platz zurückkehrte.
Wo das Heimteam, angefeuert auch von Willkommen-Österreich-Moderator Dirk Stermann (dessen Sohn in der U-7 spielt) , am Ende die obligatorische Ehrenrunde drehte – trotz 0:3-Niederlage im Ostliga-Klassiker gegen die Vienna, die durch einen kapitalen Schnitzer in der WSC-Abwehr gleichsam mit einem 1:0 (Daniel Luxbacher, 4.) startete, nach der kurzen Drangperiode, in der Sportclub-Torjäger Kriwak mit einem Lattenschuss Pech hatte (70.), aus dem Konter der Joker Edelmüller/Szotkowski mit dem 2:0 alles klar machte (75.) und durch einen Kopfball von Toth das 3:0 draufpackte (81.).
„Wir haben viel auf den Platz gebracht“, strahlte Trainer Alex Zellhofer nach dem Comeback-Derbysieg und dem Sturm an die Spitze, „solche Spiele machen den Fußball aus!“ Dank 6574 Zuschauer legten sich eine überragende Atmosphäre über den Sportclub-Platz. „Wir haben uns die Schneid abkaufen lassen“, rekapitulierte Coach Robert Weinstabl nach der ersten Heim-Pleite der Saison. Zuvor war ein Video im Internet aufgetaucht, das eine Ansprache, mit der er seine Spieler hoch emotionalisierte, zeigte. Hatte aber keinen Zusammenhang mit dem Derby. „Das wurde vor dem ersten Spiel gegen Marchfeld mitgeschnitten!“
Nackte Tatsachen
In der Schlussminute kamen gestern die nackten Tatsachen zum Vorschein, als ein Flitzer auf den Rasen stürmte.
Zwei Frauen vorläufig festgenommen
Die Wiener Polizei hatte rund um das Derby auch einiges zu tun. Ein Mann sollte sich nach Verstoß gegen das Pyrotechnikgesetz ausweisen - was einem anderen Fan gar nicht gefiel. Er beschimpfte die Beamten, die deswegen auch bei ihm eine Identitätsfeststellung durchführten. „Die Stimmung der anderen noch im Stadion befindlichen Fußballfans wurde immer aggressiver“, schrieb die Polizei in einem Bericht vom Samstag. Zur Deeskalation hätten die Uniformierten die weitere Amtshandlung vor der Stadion verlegen wollen, sie wurden allerdings von Fans umstellt, was Anwendung von „Körperkraft“ zur Folge gehabt habe.
Fazit: Die zwei an den Tumulten beteiligten Frauen wurden wegen „Widerstandshandlungen“ vorläufig in Gewahrsam genommen, mehrere Anzeigen gelegt. Ein Beamter erlitt leichte Verletzungen.
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